Der große Messerschärfer Test (mit einigen Überraschungen)
- Zuletzt aktualisiert: Januar 4, 2023
In diesem Test habe ich insgesamt 10 Messerschärfer ausführlich getestet, analysiert und unter die Lupe genommen. Was dabei herausgekommen ist, welche Messerschärfer besonders empfehlenswert sind und welche nicht, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Jedes Messer wird bei Verwendung irgendwann einmal stumpf und muss geschärft werden. Messerschärfer sind neben Wetzstählen – die ich hier getestet habe – eine schnelle und einfache Möglichkeit um Küchenmesser zu schärfen. Auf dem Markt gibt es jedoch eine Vielzahl an Messerschärfern, von denen jeder Hersteller seinen Messerschärfer als den besten anpreist. Ich habe auf meiner Webseite bereits einige Messerschärfer getestet, allerdings habe ich die Messerschärfer nie wirklich miteinander verglichen – bis heute.
Zusätzlich habe ich weitere unterschiedliche Messerschärfer gekauft und mir die Mühe gemacht, alle Messerschärfer so objektiv wie möglich miteinander zu vergleichen und die Schärfergebnisse analysiert. Was dabei herausgekommen ist und welche Ergebnisse besonders überraschend waren, erfahren Sie in diesem Test.
Folgende Messerschärfer habe ich getestet (alphabetische Reihenfolge)
- Bavaria Edge
- DMT Simple Sharp
- Fiskars Roll Sharp
- Graef CC 120
- Horl Rollschleifer 2 (Nussbaum)
- Longzon
- Tefal Ice Force
- Work Sharp Precision Adjust
- Work Sharp (elektrischer) Messerschärfer (Ken Onion Edition)
- Zwilling V-Edge
So habe ich getestet:
Ich habe die Messerschärfer folgendermaßen getestet:
- Frisch geschliffenes rasierscharfes Küchenmesser leicht abgestumpft (10 Mal mit einem 100g Gewicht über den Schleifstein gezogen)
- Schärfe des abgestumpften Messers gemessen
- Messer mit dem jeweiligen Messerschärfer geschärft
- Schärfe der geschärften Messer gemessen
- Schliffbild unter dem Mikroskop analysiert
- Das Messer mit einem 2kg Gewicht 20x über ein Schneidebrett gezogen (um zu sehen wie lange die Schärfe hält)
- Schärfe erneut gemessen
- Das Messer vollkommen abgestumpft
- Schärfe gemessen
- Stumpfes Messer mit dem jeweiligen Messerschärfer geschärft
- Schärfe gemessen
Kurze Erklärung zur Schärfemessung:
Zum Messen der Schärfe habe ich ein spezielles Schärfemessgerät für Messer verwendet, das folgendermaßen funktioniert:
- Ein spezieller Faden wird in die Vorrichtung gespannt und vom Messer zertrennt (Bild 1)
- Eine eingebaute Waage misst den Druck, der zum Zertrennen des Fadens notwendig ist (Bild 2)
- Die Schärfe und die Gleichmäßigkeit des Schliffs spielen eine entscheidende Rolle
- Je weniger Druck benötigt wird, desto besser, d.h.:
- Je niedriger die Zahl, desto schärfer das Messer
- Je höher der gemessene Wert, desto stumpfer das Messer
- Ein Messwert von unter 200 gilt als rasiermesserschärf
- Die Schärfeskala geht von 0-2000 (Bild 3)
Auf einen Blick
Die obige Grafik zeigt die von mir gemessenen Schärfe der jeweiligen Messerschärfer nach dem ersten Schärfen (schwarz), den Schärfeverlust nach dem Abstumpfen auf dem Schneidebrett (grau) und das geschärfte Messer, nachdem das Messer vollkommen stumpf war (blau).
Vereinfacht gesagt:
- Je niedriger ein Balken, desto besser bzw. desto schärfer das Messer
- Je höher der Balken, desto stumpfer das Messer
So habe ich bewertet
Ich habe die Messerschärfer in erster Linie nach dem Schärfergebnis bewertet, da es bei Messerschärfern der wichtigste Faktor ist. Danach sind Faktoren wie Preis-Leistung, Vielseitigkeit, Schliff etc. in die Bewertung eingeflossen.
Zusätzlich habe ich geschaut, für wen die Messerschärfer am besten geeignet sind. D.h. obwohl der Precision Adjust und der Graef CC120 objektiv auf Platz 2 & 3 sein müssten, sind sie für viele Durchschnittsverbraucher nur bedingt geeignet.
Daher kommt es am Ende auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers an, welcher Messerschärfer in welcher Situation am besten geeignet ist.
Eine kurze Zusammenfassung für alle, die sich nicht den ganzen Test durchlesen möchten:
- Der Work Sharp Knife & Tool Sharpener (Ken Onion Edition) ist zwar insgesamt der teuerste Messerschärfer in diesem Test, dafür liefert er mit Abstand die besten Ergebnisse & ist am vielseitigsten. Er eignet sich am besten für Hobbyhandwerker, die unterschiedliche Messer & Werkzeuge besitzen und ist schnell & einfach zu bedienen. Der Ken Onion Messerschärfer ist u.a. bei Amazon erhältlich.
- Der Zwilling V-Edge ist vermutlich derzeit der beste manuelle Durchziehmesserschärfer für Küchenmesser. Er erzeugt eine sehr gute Schärfe und ist kinderleicht zu bedienen. Der normale Lieferumgang ist für die meisten Küchenmesser vollkommen ausreichend, für hochwertige Messer & japanische Messer, lohnen sich die separat erhältlichen feinen Keramikstäbe, die derzeit nur im Zwilling Shop erhältlich sind. Der Zwilling V-Edge kostet bei Amazon meistens um die 50-60 Euro.
- Der Fiskars Roll Sharp @Amazon ist insgesamt ein guter & günstiger Messerschärfer für wenig Geld. Wer keine teuren Messer besitzt und nicht viel für einen Messerschärfer ausgeben möchte, dann ist der Roll Sharp meiner Meinung nach die beste Wahl.
- Der Work Sharp Precision Adjust @Amazon ist der beste Preis-Leistungs-Messerschärfer. Für unter 100 Euro bekommt man derzeit keinen vielseitigeren Messerschärfer, der sehr gute & konstante Ergebnisse liefert. Er ist vor allem für Schleif-Anfänger geeignet, die mehrere unterschiedliche Messerarten besitzen und ohne viel Aufwand konstante Ergebnisse erzielen möchten.
Platz 1: Work Sharp Messerschärfer (Ken Onion Edition) – Der beste und vielseitigste Messerschärfer
Der Work Sharp Ken Onion Edition ist ein elektrischer Messerschärfer und im Grunde ein umkonzipierter Bandschleifer. Er war in meinem Test nicht nur der beste, sondern auch der vielseitigste Messerschärfer, mit dem viele verschiedene Messer & Werkzeuge innerhalb weniger Minuten geschärft & geschliffen werden können.
Mit dem Work Sharp Messerschärfer wurde nicht nur die beste Schärfe erzielt, er erzeugt auch den gleichmäßigsten Schliff und hatte den geringsten Schärfeverlust in meinem Test. Im Lieferumfang sind 5 Schleifbänder enthalten, die sowohl zum Schleifen & Reparieren von sehr stumpfen Messern & Werkzeugen geeignet sind, als auch zum Nachschärfen.
Schärfe
Der Ken Onion Messerschärfer schärft die Messer innerhalb weniger Minuten und erzielt recht gleichmäßige Ergebnisse. Mit der feinen Körnung erreicht man praktisch bereits Rasierschärfe und sie reicht für den Alltag vollkommen aus. Ich erreiche in der Regel einen Bess-Wert von rund 200 (plus-minus 50), wie im linken/ersten Bild zu sehen ist.
Die feinste Körnung (6000er) poliert die Schneide nochmal zusätzlich und bringt das Messer dann auf Rasierschärfe, wie im rechten/zweiten Bild zu sehen ist. Sie ist jedoch eigentlich nicht wirklich notwendig.
Schliff
Wie man bereits am Schliff erkennen kann, kommt der Schliff des Work Sharp Messerschärfers, einem professionellem Schliff am nächsten. Er ist unglaublich gleichmäßig und man erreicht bereits mit der feinen Körnung eine Rasierschärfe. Die Ken Onion Edition hat insgesamt 5 Körnungen, von sehr grob bis sehr fein, hier habe ich jedoch nur die beiden feinen Körnungen abgebildet.
Für wen ist der Ken Onion Messerschärfer am besten geeignet?
Mit der Ken Onion Edition lassen sich viele verschiedene unterschiedliche Messer & Werkzeuge schärfen & schleifen. Daher würde ich ihn am ehesten Hobbyheimwerker empfehlen und alle, die unterschiedliche Messerarten besitzen und diese regelmäßig schärfen oder schleifen müssen.
Zudem kann er auch bereits semiprofessionell genutzt werden, z.B. wenn man Messer für Freunde, Familie & Bekannte schärft.
Der Work Sharp Ken Onion Messerschärfer ist äußerst vielseitig und es können viele verschiedene Messer & Werkzeuge innerhalb weniger Minuten geschliffen werden, wie z.B.:
- Messer mit einem Schleifwinkel zwischen 15-30°
- Fast alle Küchenmesser
- Messer mit Wellenschliff (z.B. Brotmesser)
- Jagd- & Outdoormesser (Ausnahme: Einige Outdoormesser mit Flachschliff)
- Scheren
- Werkzeuge aller Art
- Äxte, Rasenmähermesser
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 9,5 |
Schliffbild/Feinheit | 9,5 |
Verarbeitung/Qualität | 10 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 9 |
Vielseitigkeit | 9 |
Preis-Leistung | 8 |
Zeitaufwand | Mittel (max. 10 Minuten) |
Gesamtergebnis | 9,5 / 10 |
Günstig erhältlich bei | Amazon |
Fazit
Der Work Sharp Ken Onion Edition mag zwar auf den ersten Blick recht teuer erscheinen, allerdings ist er deutlich besser und vielseitiger, als ähnliche Messerschärfer in dieser Preisklasse. Zudem ist der Messerschärfer ausgesprochen anfängerfreundlich und zeitsparend.
Wer Hobbyheimwerker ist, viele unterschiedliche Messer & Werkzeuge besitzt oder wenn das Budget keine Rolle spielt, dann ist der Work Sharp Ken Onion einer der besten und vielseitigsten (elektrischen) Messerschärfer. Er ist bei Amazon immer zum Marktpreis erhältlich.
Platz 2: Zwilling V-Edge Messerschärfer – Der beste manuelle Durchzieh-Messerschärfer für Küchenmesser
Der Zwilling V-Edge Messerschärfer ist ein klassischer manueller Durchzieh-Messerschärfer für Küchenmesser. Er verfügt über 2 einstellbare Winkel – 15° für europäische Messer und 10° für japanische Messer – und funktioniert mit Keramik Schärfstäben. Im Standard Lieferumfang ist eine grobe und eine mittelfeine Körnung enthalten, zusätzlich können feine Schärfstäbe separat gekauft werden.
Er erzeugt eine konstante & sehr gute Schärfe für den Alltagsgebrauch und beschädigt die Klingen vor allem nicht, wie so viele andere Durchzieh-Messerschärfer.
Schärfe
Die von mir gemessene Schärfe war mit der Zwilling V-Edge durchweg sehr gut und konstant. Mit der mittelfeinen Körnung erreicht man bereits einen Schärfewert von ca. 250, mit der feinen Körnung erreicht man einen leicht besseren Wert von 220, der bei Edelstahlmessern jedoch kaum einen Unterschied macht.
Lohnt sich der Kauf der feinen Schärfstäbe?
Ob sich der Kauf der feinen Schärfstäbe lohnt, ist abhängig von den verwendeten Messern. Bei herkömmlichen Edelstahlmessern, konnte ich nur eine geringe Verbesserung der Schärfe durch die feinen Keramikstäbe messen.
Bei härteren Stählen konnte ich hingegen spürbare Verbesserung der Schärfe messen und das Messer war danach tatsächlich rasiermesserscharf. D.h. für hochwertige Küchenmesser oder für japanische Messer, ist der Kauf der feinen Schärfstäbe sinnvoll.
Schliff
Der Schliff ist bei allen 3 Körnungen insgesamt sehr gleichmäßig und man erkennt sehr gut den Unterschied der jeweiligen Körnungen, was nicht bei jedem Messerschärfer der Fall ist.
- Praktisch alle Küchenmesser mit einem Schleifwinkel von 15° (Kochmesser, Santoku, Gemüsemesser, Officemesser etc.)
- Japanische Messer mit einem Winkel von 10° (z.B. Santoku, Gyuto)
- Sowohl kürzere, als auch längere Messer
- Damast-, Carbonstahl-, & Edelstahlmesser
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 9 |
Schliffbild/Feinheit | 8,5 |
Verarbeitung/Qualität | 8 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 10 |
Vielseitigkeit | 4 |
Preis-Leistung | 9,5 |
Zeitaufwand | Mittel (max. 10 Minuten) |
Anwendung | Europ. & Japanische Küchenmesser |
Gesamtergebnis | 9 / 10 |
Günstig erhältlich bei | Amazon |
Fazit
Der Zwilling V-Edge Messerschärfer gefällt mir von den manuellen Durchzieh-Messerschärfern am besten. Die Ergebnisse waren durchweg gut bis sehr gut und die erreichte Schärfe war ebenfalls ordentlich.
Er ist am besten für Verbraucher geeignet, die nach einem guten & verhältnismäßig günstigen Messerschärfer für Küchenmesser suchen, der die Klinge langfristig nicht beschädigt.
Den Zwilling V-Edge Messerschärfer gibt es immer günstig bei Amazon.
Für härtere Stähle kann sich der Kauf der separat erhältlichen feinen Schärfstäbe ebenfalls lohnen. Diese gibt es derzeit jedoch nur im Zwilling Online Shop.
Platz 3: Fiskars-Roll Sharp Messerschärfer – Der beste Messerschärfer für preiswerte Messer
Der Fiskars Roll Sharp ist ein recht preiswerter Messerschärfer, hat in meinem Test jedoch insgesamt gute Ergebnisse abgeliefert. Die Messer werden mithilfe eines Keramikschleifsteins geschärft und er ist wohl für Küchenmesser, Outdoormesser & Äxte geeignet.
Trotz des relativ günstigen Preises, hat er mich überrascht und insgesamt gute Ergebnisse abgeliefert. Das Schliffbild ist zwar relativ grob, dafür ist die Schärfe konstant und gleichmäßig.
Für hochwertige Messer ist er meiner Meinung nach jedoch nicht empfehlenswert.
Schärfe
Die Schärfe ist insgesamt in Ordnung und besser als erwartet. Selbst nach dem Abstumpfen auf dem Schneidebrett, ist das Testmesser noch immer recht scharf und auch nachdem ich das Testmesser vollkommen abgestumpft habe, konnte ich eine verhältnismäßig gute Schärfe wiederherstellen.
Beim Roll Sharp ist es jedoch empfehlenswert, die Schneide nach dem Schärfen abzuziehen, um die Schneide von Überbleibseln zu entfernen. Am besten eignet sich beispielsweise Zeitungspapier, Leder (z.B. Innenseite eines Gürtels) oder ein preiswertes Abziehleder.
Schliff
Wie auf dem linken/ersten Bild zu sehen ist, schärft der Roll Sharp nur den untersten Teil der Klinge. Im rechten/zweiten Bild habe ich nochmal reingezoomt und man erkennt insgesamt ein recht gleichmäßiges und mittelgrobes Schliffbild.
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 7 |
Schliffbild/Feinheit | 7 |
Verarbeitung/Qualität | 7,5 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 10 |
Vielseitigkeit | 4 |
Zeitaufwand | gering (max. 5 min) |
Preis-Leistung | 10 |
Anwendung | Für preiswerte Outdoor-, & Küchenmesser |
Sinnvolle Ergänzung | Nach dem Schärfen mit Abziehleder, Zeitungspapier oder grobem Leder abziehen |
Gesamtergebnis | 8 / 10 (für günstige Messer) |
Günstig erhältlich bei | Amazon |
Fazit
Der Fiskars Roll Sharp ist insgesamt in ein guter Messerschärfer für wenig Geld. Er erzeugt eine gute langanhaltende Schärfe und schärft die Messer gut nach. Er ist nicht sonderlich vielseitig und hat seine Schwächen, dennoch ist der beste Budget Messerschärfer in diesem Test und am besten für günstige Messer geeignet.
Für hochwertigere Messer würde ich allerdings den Zwilling V-Edge empfehlen.
Den Fiskars Roll-Sharp gibt es günstig bei Amazon.
Tefal Ice Force als Alternative zum Fiskars Roll Sharp
Der Tefal Ice Force Messerschärfer hat ebenfalls ein Keramikrad und zusätzlich noch zwei weitere Schlitze zum Durchziehen. Er war in meinem Test etwas schlechter als der Fiskars Roll Sharp, insgesamt war jedoch sehr ähnlich. Ich würde den Tefal Ice Force Messerschärfer ebenfalls als guten und preiswerten Messerschärfer für günstige Messer empfehlen.
Der Tefal Ice Force kostet bei Amazon um die 20 Euro und ist etwas teurer als der Roll Sharp.
Platz 4: Work Sharp Precision Adjust – Schärfsystem für Anfänger
(Der Precision Adjust ist objektiv gesehen logischerweise deutlich besser (und vielseitiger) als der Roll Sharp)
Der Work Sharp Precision Adjust ist ein manuelles Schärfsystem für Messer und ähnlich zum Lansky Messerschärfer, der seit Jahren einer der beliebtesten Messerschärfer für Schleifbegeisterte ist. Der Precision Adjust ist jedoch moderner und verfügt jedoch über einige Vorteile gegenüber dem Lansky Messerschärfer, wie z.B. stufenlos einstellbare Schleifwinkel von 15-30° oder Diamantschleifsteinen, mit denen das Schärfen ziemlich schnell geht.
Der Work Precision Adjust hat insgesamt die zweitbesten Schärfergebnisse in diesem Test erzielt – nach der Ken Onion Edition. Allerdings ist er als Schärfsystem nicht für jeden geeignet. Am besten eignet er sich für schleifbegeisterte Anfänger bzw. Einsteiger, die verschiedene Messerarten besitzen und und beispielsweise mit Schleifsteinen keine guten Ergebnisse erzielen bzw. keine Lust haben sich mit Schleifsteinen anzufreunden.
Schärfe
Man erreicht mit dem Keramikstein bereits fast Rasierschärfe, wenn man das Messer zusätzlich mit Abziehleder & Polierpaste abzieht, erreicht man ohne Weiteres Rasierschärfe.
Schliff
Das Schliffbild reicht von grob bis fein und der Schliff ist aufgrund der einfachen Vorrichtung sehr gleichmäßig. Selbst Anfänger und Laien erreichen mit dem Precision Adjust gleichbleibende und konstante Resultate.
- Glatte Klingen mit Schleifwinkel zwischen 15-30°
- Große & kleine/kurze Küchenmesser
- Fast alle europäischen Küchenmesser
- Große & kleine Outdoormesser
- Damastmesser
- Messer aus Carbonstahl
- Japanische Messer
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 9 |
Schliffbild/Feinheit | 8,5 |
Verarbeitung/Qualität | 9 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 9,5 |
Vielseitigkeit | 8 |
Zeitaufwand | Mittel (5-15 min) |
Preis-Leistung | 9,5 |
Anwendung | Messer mit Schleifwinkel von 15-30° |
Gesamtergebnis | 9 / 10 |
Erhältlich bei | Amazon |
Sinnvolle Ergänzung | Abziehleder + Polierpaste |
Fazit
Der Work Sharp Precision Adjust Messerschärfer hat zwar einige kleine Schwächen, dafür ist er einer der vielseitigsten und besten Messerschärfer für unter 100 Euro. Er eignet sich besonders für Anfänger & Einsteiger, die viele unterschiedliche Messer besitzen, denen aber die Ken Onion Edition zu teuer ist.
Den Work Sharp Precision Adjust gibt es zum Beispiel bei Amazon zu kaufen.
Platz 5: Graef CC 120 elektrischer Messerschärfer
Der Graef CC 120 ist ein elektrischer Messerschärfer, der Küchenmesser innerhalb von wenigen Minuten schleift bzw. schärft. Er hat insgesamt 3 Phasen (grob, mittel & fein), von denen die ersten beiden gröberen Phasen diamantbeschichtet sind. Die letzte feine Phase besteht aus Keramik und sorgt für den Feinschliff.
Die grobe Phase ist speziell für sehr stumpfe Messer oder wenn ein Messer zum ersten Mal mit dem Graef geschärft wird. Die mittleren und feinen Phasen/Körnungen sind zum Nachschärfen gedacht.
Schärfe
Obwohl der Schliff beim CC 120 recht grob ist, ist er ausgesprochen gleichmäßig. Somit erzielt trotz des groben Schliffs, eine sehr gute und auch langanhaltende Schärfe innerhalb weniger Minuten.
Schliff
Der Schliff ist bei allen 3 Körnungen ziemlich grob und selbst die feine Körnung ist eher mittelgrob. D.h. die Messer werden zwar schnell geschärft, gleichzeitig ist der Abtrag recht hoch, was einen hohen Verschleiß bedeutet.
Phase 1 sollte deshalb nur äußerst selten verwendet werden. Für das Nachschärfen ist Phase 2 & 3 vollkommen ausreichend, um den Verschleiß zu minimieren.
Der Graef CC 120 eignet sich am besten für:
- Europäische Küchenmesser aus Edelstahl, mit einem 20° Schleifwinkel
- Messer mit Wellenschliff
Für härtere Stähle (über 60 HRC) ist der Graef eher ungeeignet, weil das Schleifen teilweise deutlich länger dauert und die Diamantbeschichtung schneller verschleißt.
Er kann zwar auch in privaten Haushalten genutzt werden, allerdings ist er meiner Meinung nach am besten für öffentliche Einrichtungen geeignet, die eine Küche haben wie z.B.:
- Hotels
- Motels
- Pensionen
- Größere WGs
- Altenheime mit Küche
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 8 |
Schliffbild/Feinheit | 7 |
Verarbeitung/Qualität | 9 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 9,5 |
Vielseitigkeit | 2 |
Zeitaufwand | Gering (5 min max.) |
Preis-Leistung | 8 |
Anwendung | Europ. Edelstahlküchenmesser mit 20° Winkel |
Gesamtergebnis | 8,5 / 10 |
Erhältlich bei | Amazon |
Fazit
Der Graef Messerschärfer ist insgesamt ein sehr guter und anfängerfreundlicher Messerschärfer, mit dem selbst unerfahrene Nutzer nicht viel falsch machen können. Die erreichbare Schärfe ist mehr als ausreichend für den Alltag und bis auf den hohen Abtrag und den verhältnismäßig groben Schliff, konnte ich keine weiteren Nachteile feststellen.
Der Graef Messerschärfer ist am besten für europäische Edelstahlküchenmesser geeignet und sollte nicht für härtere Stähle oder japanische Messer benutzt werden. Er ist am besten für öffentliche Einrichtungen mit Küche geeignet und ggf. auch für größere Familien & WG’s.
Wer sich für den Graef CC 120 interessiert, kann ihn bei Amazon kaufen.
Platz 6: Horl Rollschleifer
Der Horl Rollschleifer erlangte seine Bekanntheit vor allem durch die Fernsehsendung „Das Ding des Jahres“ und ist seitdem einer der beliebtesten Messerschärfer Deutschlands. Er setzt sich vor allem durch sein innovatives Design und durch seine ausgesprochen hohe Verarbeitungsqualität von anderen Messerschärfern ab.
Der Horl richtet sich vor allem an Anfänger und Laien, denen das Schleifen von Küchenmessern aufgrund der vorgegebenen Winkel so einfach wie möglich gemacht werden soll.
Der Rollschleifer besticht in erster Linie durch sein Aussehen, das innovative Design und durch die hohe Verarbeitungsqualität. Als Messerschärfer ist er jedoch nicht sehr überzeugend.
Schärfe
Die erreicht Schärfe ist insgesamt in Ordnung und OK für den Alltag. Von allen getesteten Messerschärfern war die Schärfe beim Horl am ungleichmäßigsten und hat am meisten geschwankt. Zusätzlich braucht man teilweise ewig, um eine gute Schärfe hinzubekommen, vor allem wenn das Messer vorher stumpf war.
D.h. im Klartext: Man benötigt relativ lange, für eine mittelmäßige Schärfe und einen sehr ungleichmäßigen Schliff.
Für über 100 Euro hätte ich jedoch etwas mehr Schärfe erwartet.
Schliff
Der Schliff der (groben) Diamantseite ist insgesamt recht grob, was jedoch nicht weiter schlimm ist. Die feinere Keramikkörnung ist bereits deutlich feiner und als mittelfein einzustufen. Allerdings ist das Schliffbild recht uneben, was die größere Schwankungen in der Schärfe verursacht.
Die größten Nachteile beim Horl
- Viele Wiederholungen nötig
- Magnetisierung des Messers
Der Horl Rollschleifer benötigt trotz des groben Schliffs der Diamantkörnung, unheimlich viele Wiederholungen, um auf eine brauchbare Schärfe zu kommen. Zusätzlich muss man sich beim Schleifen konzentrieren und die Anzahl der Wiederholungen mitzählen, damit sie auf beiden Seiten gleich sind.
Da können schon mal für ein Messer 400-500 Wiederholungen anfallen. Wenn man das häufiger macht oder mehrere Messer schärfen muss, verliert man schnell die Lust.
Zusätzlich sind die Magnete so stark, dass sie mein Messer magnetisiert haben. Dadurch bleiben Schleifpartikel haften und sind deutlich schwieriger zu entfernen.
Der Horl Rollschleifer eignet sich für:
- Küchenmesser mit 15° & 20° Schleifwinkel
- Kürzere & längere Küchenmesser
- Einige Outdoormesser mit 20° Winkel
- Messer mit Wellenschliff
- Edelstahl & Carbonstahl
- Japanische Messer mit 15° Schleifwinkel
- Ebenfalls für härtere Stähle & echte Damastmesser geeignet, doch je härter der Stahl, desto länger muss man schärfen.
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 7 |
Schliffbild/Feinheit | 7,5 |
Verarbeitung/Qualität | 10 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 7,5 |
Vielseitigkeit | 5,5 |
Zeitaufwand | Mittel – Viel (teilw. 10 min & deutlich mehr) |
Preis-Leistung | 5 |
Anwendung | Unterschiedliche Küchenmesser mit 15° & 20° Winkel |
Gesamtergebnis | 7 / 10 |
Erhältlich bei | idealo |
Sinnvolle Ergänzung | Abziehleder + Polierpaste |
Fazit
Der Horl Rollschleifer ist als Messerschärfer an sich nicht schlecht. Man erreicht mit der Standardausführung zwar keine Rasierschärfe, allerdings ist die Schärfe für den Hausgebrauch vollkommen ausreichend. Mich stören beim Horl jedoch 2 Sachen: Das nicht ganz stimmige Preis-Leistungsverhältnis und die vielen Wiederholungen.
Da der Horl Rollschleifer in Deutschland produziert wird und ausgesprochen hochwertig verarbeitet ist, kann man sich mit dem relativ hohen Preis einigermaßen anfreunden. Der größte Kritikpunkt ist – zumindest für mich – die hohe Anzahl der Wiederholungen beim Schärfen. Wenn das Budget keine Rolle spielt und wer gerne etwas Zeit ins Schleifen & Schärfen investiert, dann kann der Horl Rollschleifer eine gute Wahl sein. Außerdem unterstützt man mit dem Kauf ein Familienunternehmen mit Sitz in Deutschland.
Den Horl Rollschleifer gibt es immer recht günstig bei idealo, wobei ich nicht den Horl Cruise empfehle, auch wenn er etwas günstiger ist.
Wer keine Geduld hat und schnell scharfe Messer haben möchte, dann empfehle ich einen anderen Messerschärfer. Für den Preis und das Geld ist der Work Sharp Ken Onion Messerschärfer die beste Alternative zum Horl Rollschleifer. Ansonsten ist der Zwilling V-Edge oder auch der Sieger Long Life aus meinem Wetzstab Test ebenfalls sehr gut.
Platz 7: DMT Simple Sharp
Der DMT Simple Sharp ist ein weiterer klassischer Messerschärfer für Küchenmesser. Er ist ähnlich zum Zwilling V-Edge Messerschärfer, besitzt aber diamantbeschichtete Schleifsteine und hat nur einen voreingestellten Schleifwinkel von 15°.
Der Simple Sharp ist definitiv nicht schlecht und ich benutze ihn selbst ab und zu. Nachdem ich ihn unter die Lupe genommen habe, kann ich ihn nur noch bedingt empfehlen.
Dank der Diamantschleifsteine werden nur wenige Züge benötigt, bis das Messer scharf ist. Allerdings konnte ich zu keiner Zeit auch nur annähernd Rasierschärfe erreichen – nicht mit den roten Schleifsteinen und überraschenderweise auch nicht mit den zusätzlich gekauften extra feinen grünen Schleifsteinen.
Schärfe
Die Schärfe ist insgesamt nur mittelmäßig und hier hätte ich, vor allem aufgrund des gleichmäßigen Schliffs, mehr erwartet. Obwohl ich die Schärfe beim Simple Sharp am häufigsten gemessen habe, habe ich immer ähnliche Ergebnisse erzielt.
Lohnt sich der Kauf von weiteren Schleifsteinen für den Simple Sharp?
Ich wollte beim Simple Sharp alle Zweifel beseitigen und habe zusätzlich zwei 3er Sets mit weiteren Körnungen gekauft – grob, fein & extra fein. Mich hat vor allem die Schärfe der extra feinen Schleifplatten interessiert und ob man damit eine Rasierschärfe erreicht.
Das Ergebnis:
Der Schliff war mit der extra feinen Körnung unter dem Mikroskop zwar etwas feiner als mit den feinen Schleifsteinen, in der Praxis konnte ich jedoch keinen großen Vorteil feststellen. Sowohl beim Schneiden, als auch bei der Schärfemessung war kein großer Unterschied spürbar.
Ich habe die Messer auch extra häufig durchgezogen, da neue Diamanten zuerst etwas rau sein können. Trotzdem hat es nichts gebracht, sowohl bei den Edelstahlmessern, als auch beim Carbonstahlmesser.
- D.h. die extra feine Körnung (grün) macht meiner Meinung nach keinen Sinn und man erzielt mit der feinen Körnung aus dem Lieferumfang + Abziehleder & Polierpaste eine bessere Schärfe.
- Die gröberen Körnungen können jedoch bei sehr stumpfen oder beschädigten Messern vorteilhaft sein.
Schliff
Der Schliff ist insgesamt sehr gleichmäßig, was mir beim Simple Sharp immer besonders positiv aufgefallen ist. Vor allem hochwertige und harte Messer (60+ HRC) lassen sich mit dem Simple Sharp (aufgrund der Diamanten) schnell und einfach schärfen.
Der größte Nachteil beim Simple Sharp
Eine Messerklinge benötigt beim Simple Sharp eine Mindestlänge von ca. 13-14 cm, da das Messer ansonsten nicht richtig geschärft wird. In der Küche hat man jedoch meistens mindestens ein kürzeres Messer, wie z.B. ein Gemüsemesser.
D.h. man kauft sich einen Messerschärfer, der eine mittelmäßige Schärfe erzielt und kann nicht einmal kurze Messer damit schärfen.
Der Simple Sharp ist am besten geeignet für:
- Längere Küchenmesser mit 15° Schleifwinkel
- Härtere Stähle, bei denen das Schärfen ansonsten sehr länge dauern würde
- Edelstahl, Carbonstahl & echten Damaststahl
Wann sich der Simple Sharp trotzdem lohnen kann
Wer härtere (japanische) Messer mit einem 15° Schleifwinkel besitzt, anstatt eines Gemüsemessers ein Petty besitzt und die Klinge nach dem Schärfen mit einem Abziehleder & Polierpaste abzieht, dann kann der Simple Sharp eine gute Wahl sein.
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 6 |
Schliffbild/Feinheit | 7 (bzw. 9 den extra feinen Steinen) |
Verarbeitung/Qualität | Gehäuse 6, Schleifsteine 9 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 9,5 |
Vielseitigkeit | 2 |
Zeitaufwand | Gering (5 min max.) |
Preis-Leistung | 6 |
Anwendung | Küchenmesser mit 15° Schleifwinkel |
Gesamtergebnis | 7 / 10 |
Erhältlich bei | Amazon |
Sinnvolle Ergänzung | Abziehleder + Polierpaste |
Fazit
Der DMT Simple Sharp ist zwar insgesamt nicht schlecht, verglichen mit anderen Messerschärfern wirkt er jedoch etwas altmodisch und undurchdacht. Die Qualität des Gehäuses ist mittelmäßig, die Schärfe ist insgesamt ebenfalls mittelmäßig und es können nur Küchenmesser mit einer gewissen Mindestlänge geschärft werden. In Schulnoten würde ich ihm eine 3- geben und ich kann ihn daher nur bedingt empfehlen.
Wer besonders harte Messer besitzt, mit denen das Schärfen mit anderen Messerschärfern ewig dauern würde, dann kann der Simple Sharp + Abziehleder mit Polierpaste eine gute Wahl sein. Für alle anderen ist der Zwilling V-Edge die bessere Wahl.
Wer sich für den DMT Simple Sharp interessiert, dann kann man den Simple sharp immer günstig bei Amazon kaufen.
Bei den zusätzlichen Schleifsteinen kann ich derzeit nur die gröberen Körnungen empfehlen.
Platz 8: Longzon Messerschärfer
Der Longzon Messerschärfer besitzt 3 Schlitze zum Durchziehen. Einen grobe Körnung aus Hartmetallplatten, eine mittelfeine Körnung aus Diamant und eine feine Körnung aus Keramik. Er ist hauptsächlich für Küchenmesser gedacht, aber man soll damit auch Scheren schärfen können.
Schliff
Der Schliff ist kein richtiger Schliff, sondern hinterlässt einfach nur Spuren des Durchziehens. Obwohl die Hartmetallplatten die Schneide nicht so beschädigt haben wie der Bavaria Edge Messerschärfer, sieht man bereits Anzeichen einer Beschädigung, die bei häufigerem Durchziehen verstärkt werden.
D.h. je häufiger ein Messer durch die Hartmetallplatten gezogen wird, desto größer und tiefer werden die Unebenheiten in der Schneide.
Schärfe
Obwohl die Schärfe zu Beginn recht gut zu sein scheint, kann ich das vollkommen stumpfe Messer mit dem Longzon auf keine gute Schärfe mehr bringen.
Welche Messer können mit dem Longzon geschärft werden?
- Küchenmesser & Scheren
Für wen ist der Longzon Messerschärfer am besten geeignet?
In Anbetracht ähnlich teurer Alternativen, würde ich andere Messerschärfer wie z.B. den Fiskars Messerschärfer empfehlen.
Kriterien | Bewertung / 10 |
---|---|
Von mir erreichte Schärfe | Zuerst 8, danach 5 |
Schliffbild/Feinheit | 6 |
Verarbeitung/Qualität | 7 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 9 |
Vielseitigkeit | 2 |
Zeitaufwand | Gering (5 min max.) |
Preis-Leistung | 6 |
Anwendung | Küchenmesser & Scheren |
Gesamtergebnis | 5,5 / 10 |
Erhältlich bei | Amazon |
Fazit
Der Longzon ist zumindest anfangs nicht vollkommen nutzlos, allerdings schwächelt er vor allem bei stumpfen Messern stark. Außerdem ist der „Schutzhandschuh“ den man ebenfalls erhält, vollkommen überflüssig und soll einfach nur „Vorsicht! Scharf“ o.ä. suggerieren.
Zudem wird die Schneide voraussichtlich bei häufigerem Durchziehen beschädigt.
Platz 9: Bavaria Edge Messerschärfer
Der Bavaria Edge Messerschärfer ist ein klassischer manueller Durchzieh-Messerschärfer für Küchenmesser. Das Schärfen funktioniert mit Hartmetallplatten und der Bavaria Edge ist der einzige Messerschärfer in diesem Test, der Hartmetallplatten verwendet.
Schliff
Der Schliff – oder wie man das Resultat des Durchziehens auch nennen soll – ist mit Abstand am schlechtesten von allen getesteten Messerschärfern. Ich konnte keinen Unterschied zwischen der „groben“ und der „feinen“ Seite des Messerschärfers spüren.
Obwohl ich genaustens nach Anleitung vorgegangen und mir sogar ein Video vom Hersteller angeschaut habe, wurde die Schneide bereits nach dem ersten Durchziehen beschädigt. Diese Furchen und Ausbuchtungen, die unter dem Mikroskop zu sehen sind, würden sich bei regelmäßiger Benutzung nur noch verstärken.
Schärfe
Die von mir erreichte Schärfe war ebenfalls am schlechtesten, von allen getesteten Messerschärfern. Teilweise konnte ich überhaupt keine Verbesserung nach dem Schärfen feststellen.
Für wen ist der Bavaria Edge besonders gut geeignet?
Meiner Meinung nach ist der Bavaria Edge für niemanden empfehlenswert.
Kriterien | Bewertung / 10 |
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Von mir erreichte Schärfe | 4 |
Schliffbild/Feinheit | 2 |
Verarbeitung/Qualität | 8 |
Bedienbarkeit & Einfachheit | 8 |
Vielseitigkeit | 2 |
Zeitaufwand | Gering (5 min max.) |
Preis-Leistung | 3 |
Anwendung | Küchenmesser |
Gesamtergebnis | 3 / 10 (nicht empfehlenswert) |
Erhältlich bei | Amazon |
Fazit
Der Bavaria Edge Messerschärfer, ist der einzige Messerschärfer in meinem Test, den ich niemandem empfehlen würde. Die Schneide wird bereits ab dem ersten Durchziehen beschädigt und die von mir erreichte Schärfe hat vermutlich aufgrund der Ausbuchtungen und Furchen in der Klinge stark geschwankt.
D.h. die Schneide gleicht eher einer Säge, sodass das Schneidgut eher zersägt wird, anstatt es zu schneiden. Andere Messerschärfer mit Hartmetallplatten liefern übrigens ähnliche Ergebnisse, weshalb ich Messerschärfer wie z.B. von Vulkanus, AnySharp o.ä. niemandem empfehle.
Zusammenfassung
Erfreulicherweise waren die meisten Messerschärfer in meinem Test nicht schlecht.
- Der Work Sharp Ken Onion war insgesamt der beste und vielseitigste Messerschärfer, allerdings kostet er bei Amazon auch knapp 200 Euro. Dennoch lohnt er sich für Hobbyheimwerker, die viele unterschiedliche Messer besitzen.
- Der Zwilling V-Edge ist mein Favorit für Küchenmesser. Er liefert gute und schnelle Ergebnisse und ist mit rund 50 Euro bei Amazon auch nicht zu teuer.
- Wer keine teuren Messer besitzt, dann empfehle ich den Fiskars Roll-Sharp. Er ist mit rund 20 Euro nicht teuer und liefert insgesamt gute Ergebnisse.
Messerschärfer mit Hartmetallplatten kann ich hingegen niemandem empfehlen, egal wie die Firma heißt. Hier ist man fast immer mit einem anderen Messerschärfer besser bedient.
Dominic
Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.
11 Gedanken zu „Der große Messerschärfer Test (mit einigen Überraschungen)“
Hallo,
bin durch Zufall auf Ihre Seite gekommen, bin selbst schon 40 Jahre Hobbykoch und Küchenmesser Sammler und Benutzer. Ich finde die Beschreibungen und Erklärungen in ihren Berichtungen wirklich sehr gut und ausführlich. Ich schreibe sonst keine Kommentare Sie sind wirklich der Erste weil ich glaube Sie machen es mit Leidenschaft.
Wenn ich falsch liege, wünsche ich Ihnen trotzdem weiterhin gute Beschreibungen und eine gute Zeit.
Gruss
M.K.
Hi M.K.,
vielen Dank für das Feedback.
Ja, ich versuche immer mein Bestes zu geben und meine Artikel so ehrlich und ausführlich wie möglich zu schreiben.
Gruß
Dominic
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht! Hast du auch Erfahrungen mit dem Vulkanus Professional (G2) oder dem Sharpmaker?
Hi Leo,
vielen Dank für dein Feedback.
Ich habe hier einen alten Vulkanus Classic Messerschärfer, der jedoch so ähnlich funktioniert wie die neueren. (Den habe ich jedoch nicht in den Test aufgenommen, weil der recht alt war und die neueren vielleicht besser sind)
Den Classic kann ich nicht empfehlen, da er die Klinge beschädigt und Ausbuchtungen i nder Schneide erzeugt. Das ist standardmäßig bei Messerschärfern mit Hartmetallplatten und von denen würde ich eher Abstand nehmen, wenn dir deine Messer lieb sind. Der Bavaria Edge hat ebenfalls Hartmetallplatten und du siehst ja, auf welchem Platz er bei mir gelandet ist.
Den Spyderco habe ich tatsächlich noch nicht getestet, allerdings soll er ganz gut sein und ich habe bisher nichts Schlechtes über ihn gelesen.
Ich werde vermutlich den Spyderco und den Vulkanus G2 + weitere Messerschärfer irgendwann einmal testen, allerdings ist es halt auch immer eine Kostenfrage, da ich die alle selbst kaufe.
Gruß
Dominic
Hi Dominic,
vielen Dank für deine Antwort! Dann werde ich mal gucken, ob der Zwilling V-Edge oder der Sharpmaker zum Black Friday günstig zu haben sind. Dann bleiben meine neuen Wüsthof Classic Ikon Messer hoffentlich eine ganze Weile scharf.
Grüße, Leo
Voraus, danke für diesen schönen und informativen Artikel!
Ich koche zu Hause leidenschaftlich alle 2,3 Tage und habe den Zwilling Vier Sterne Messerblock in Gebrauch. Nun sind meine Messer ca ein dreiviertel Jahr alt und zeigen die ersten Ermüdungserscheinungen. Nun bin ich auf der Suche nach der besten Methode meine Messer nachhaltig scharf zu halten.
Ist es ihrer Meinung nach für einen solchen „Hobby gebrauch“ ausreichend sich auf einen Messerschärfer wie den Zwilling V – Edge zu verlassen ?
Haben sie Erfahrungen mit dem „Graef Diamant-Handmesserschärfer PRONTO“ ? Da der von Zwilling ja schon recht groß ist.
Oder ist es ihrer Meinung nach sinnvoller sich gleich zu Beginn in das Thema schleifen / schärfen per Wasserschleifstein näher zu bringen?
Mit freundlichen Grüßen 🙂
Hi Marcel,
vermutlich ist in deiner Situation (ich duze dich einfach mal) der Zwilling V-Edge, ein Wetzstahl oder ein Keramik-Wetzstahl am meisten Sinn machen.
Laut Zwilling hat die Vier Sterne Serie einen Schleifwinkel von 15°, d.h. der V-Edge würde vom Schleifwinkel her passen. (Allerdings habe ich festgestellt, dass der Schleifwinkel bei Zwilling Messern auch mal größer sein kann und nicht mit den Angaben übereinstimmt.)
Den Graef Pronto habe ich bisher nicht in der Hand gehabt, allerdings sieht er vom Aufbau nicht sehr vielversprechend aus und hat einen Schleifwinkel von 20°, d.h. für Zwilling Messer ist der Schleifwinkel zu groß.
Wenn Größe bzw. Platz das einzige Problem ist, würde ich einen Wetzstahl oder Keramik-Wetzstab empfehlen.
Hier habe ich die getestet:
https://www.messer-mojo.de/wetzstahl-keramik-wetzstab-test/
Meine Empfehlung wäre entweder der Eicker (kostet in etwa so viel wie der V-Edge) oder der feine Ioxio White.
Es ist immer sinnvoll, sich mit dem Thema Schleifen zu beschäftigen. Wer sich nicht mit dem Thema befassen möchte (weil wenig Zeit oder keine Lust), dann kann man die Messer einfach für ein paar Euro 1-2x pro Jahr schleifen lassen. Am Ende ist es eine individuelle Abwägung, was einem wichtiger ist: Zeit oder Geld.
Ansonsten ist der Work Sharp Precision Adjust noch ein sehr guter Messerschärfer für Anfänger, der den Schleifstein überflüssig macht. Fürs Schärfen für Zwischendurch, ist der V-Edge oder ein Wetzstahl/Wetzstab jedoch besser geeignet.
Gruß
Dominic
Danke für die schnelle Antwort!
Ich werde wohl vorerst auf den Zwilling V-Edge setzen und sobald es sich abzeichnet das wohl schwereres Gerät benötigt wird, werde ich sie wohl zum Profi schaffen.
Ich habe zwar Spaß am kochen, möchte aber keine Stunden damit verbringen meine Messer zu schleifen und sie dabei vielleicht sogar eher zu ruinieren als zu verbessern 🙂 .
Ich wünsche noch einen schönen Tag und wenn auch etwas früh schon einmal schöne festliche Tage !
Kann ich vollkommen verstehen und sehe ich ähnlich. Leider scheint es den perfekten Messerschärfer noch nicht zu geben, der klein, handlich & vielseitig ist und gleichzeitig den Schleifstein ersetzen kann.
Hier habe ich übrigens einen Artikel geschrieben, worauf man achten sollte, damit Messer lange scharf bleiben:
https://www.messer-mojo.de/tipps-damit-messer-scharf-bleiben/
Danke gleichfalls.
Gruß
Hallo,
ein sehr schöner Test, gut geschrieben und nachvollziehbar.Wenn du mal die Tormek T1 in die Finger bekommst bin ich gespannt wie Sie gegen den Work Sharp Messerschärfer (Ken Onion Edition) und den Zwilling V-Edge abschneidet.
Weiter so und vielen Dank
Hi Andreas,
vielen Dank für dein Feedback.
Ich schätze die Tormek würde knapp gewinnen. Die große Frage ist nur, ob sie den Aufpreis zum Work Sharp wert ist.
Ich werde nächstes Jahr den Artikel updaten und zunächst ein paar weitere beliebtere und günstigere Messerschärfer testen. Ich werde die T1 jedoch im Hinterkopf behalten und irgendwann mal den Hersteller anschreiben, ob ich eine umsonst oder mit Rabatt bekommen kann, da die T1 schon ziemlich teuer ist.
Gruß
Dominic