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Japanische Kochmesser im Test: 5 Gyutos WIRKLICH getestet

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Wer sich das erste hochwertige japanische Kochmesser zulegen möchte, dann ist dieser Test genau richtig. Wir haben 5 ausgesprochen hochwertige japanische Kochmesser bzw. Gyutos getestet & verglichen. Welche dieser japanischen Messer unserer Meinung nach die besten waren, welche davon für wen empfehlenswert sind und worauf man sonst noch achten sollte, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Japanische Messer erfreuen sich trotz etwas teureren Preisen, stetig steigender Konkurrenz aus China und vergleichsweise günstigen deutschen Messern, immer größerer Beliebtheit.

Aus gutem Grund: Keine anderen Messer sind so scharf & schneidfreudig, wie hochwertige japanische Küchenmesser. Zusätzlich müssen sie bei richtiger Verwendung deutlich seltener geschliffen werden und das Schneiden macht mit solchen Messer deutlich mehr Spaß.

Das japanische Kochmesser, auch Gyuto genannt, ist – genau wie das europäische Kochmesser – das wichtigste Messer in der japanischen Küche. Es ist eines der vielseitigsten japanischen Messer und man kann mit dem Gyuto ca. 70-80% der Schneidarbeiten in der Küche bewältigen.

Gyutos sind, noch vor Santokus – die ich hier getestet habe – die beliebteste japanische Messerform.

Auf einen Blick - Die besten japanischen Messer in diesem Test

beste japanische messer marken test

Masamoto VG

Misono Handmade Gyuto

Japanisches High-End Schneidbrett von Hasegawa im Messer Mojo Shop

Für alle, die sich nicht den ganzen Test durchlesen möchten:

Die getesteten Gyutos werden häufig bei reddit & in Messerforen empfohlen und zählen zu den besten japanischen Messern in dieser Preisklasse. Auch wenn die Performance aller japanischen Messer gut bis sehr gut war, sind wir zum folgenden Urteil gekommen.

  • Das Masamoto VG Gyuto (im Messer Mojo Shop) hat uns insgesamt am besten gefallen. Ausgezeichnete Performance & stimmiges Gesamtbild, dafür auch das teuerste Gyuto in diesem Test.
  • Das Misono Handmade Gyuto ist der Preis-Leistungssieger und ein überragendes Gyuto für etwas mehr als 100 Euro. Das Handmade Gyuto gibt es im Messer Mojo Shop oder im Ausland (zzgl. 30% Importgebühren).
  • Das Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto weist zwar im Vergleich zu den anderen Gyutos einige Schwächen auf, dafür ist es trotzdem eines der besten japanischen Messer für unter 100 Euro.

Alternativen

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Welche Messer wir getestet haben

Es gibt eine Vielzahl an hochwertigen japanischen Marken & japanischen Messern auf dem Markt. (Leider gibt es auch immer mehr chinesische Messer, die als japanische Messer angepriesen werden)

Da wir nur eine sehr geringe Anzahl an japanischen Messern testen können, haben wir uns für einige der beliebtesten japanischen Kochmesser entschieden, die häufig bei reddit oder in Messerforen empfohlen werden.

Die getesteten Gyutos zählen mit zu den besten Messern in dieser Preisklasse und sind vermutlich besser, als 95% der Messer in diesen Preisklassen.

Diese Gyutos eignen sich sowohl für Profis und für anspruchsvolle Hobbyköche, die sich ein erstes hochwertiges japanisches Messer zulegen möchten.

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Fujiwara Kanefusa FKM

KAI Shun Kochmesser

Masamoto VG Gyuto

Misono Handmade Gyuto

Tojiro F-808 Gyuto

Folgende Messer haben wir getestet: (alphabetische Reihenfolge)

  • Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto
  • KAI Shun Kochmesser
  • Masamoto VG Gyuto
  • Misono Handmade Gyuto
  • Tojiro (F-808) DP 3 Lagen HQ Gyuto
In Zukunft werden hier noch weitere Gyutos hinzukommen.

Disclaimer

Auch wenn ich diese Messer z.T. selbst anbiete, versuche ich die Messer dennoch so objektiv wie möglich zu bewerten.

Wie wir getestet haben

japanische-messer-test-gyuto-japanisches-kochmesser-test

Wir haben beim Testen auf eine Reihe von Faktoren geachtet, die für Küchenmesser wichtig sind.

  • Handhabung – Wir haben beim Schneiden darauf geachtet, wie gut es in der Hand liegt, wie angenehm der Griff ist und wie gut sich das Messer unter Druck handhaben lässt.
  • Schärfe – Die Schärfe wurde mit einem professionellen Schärfemessgerät für Messer getestet. Japanische Messer sind in der Regel deutlich schärfer, als die meisten europäischen Kochmesser, was sich beim Testen bestätigt hat. Da jedoch alle Messer Rasierschärfe hatten, gab es hier die geringsten Unterschiede.
  • Schnitthaltigkeit – Da japanische Messer deutlich seltener nachgeschliffen werden müssen, ist dauert dieser Teil deutlich länger. Alle Messer haben laut Recherche eine gute bis sehr gute Schnitthaltigkeit, bis ich die Schnitthaltigkeit getestet habe, dauert es jedoch noch.
  • Schneidfähigkeit – Die deutlich bessere Schneidfähigkeit ist bei japanischen Messern einer wichtigsten Aspekte und – neben der Schärfe – einer der großen Unterschiede zu europäischen Messern. Leider hat mein ursprünglicher Plan die Schneidfähigkeit eines Messers zu messen (Schneidgut auf einem Schneidebrett schneiden, das auf einer Waage liegt) nicht aufgegangen.

Hinweis

Falls jemand eine Idee hat, wie man die Schneidfähigkeit am besten (reproduzierbar) testen & veranschaulichen kann, bitte einen Kommentar hinterlassen.

Schärfemessung erklärt

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Gespannter Faden

Eingebaute Waage, die den Druck beim Zerschneiden misst und auf dem Display anzeigt

Das professionelle Schärfemessergerät für Messer funktioniert folgendermaßen:

  • Ein spezieller Faden wird in die Vorrichtung gespannt und mit dem Messer zerschnitten
  • Eine eingebaute Waage misst den Druck, der beim Zerschneiden entsteht
  • Sowohl die Schärfe, als auch die Gleichmäßigkeit des Schliffs spielen eine Rolle
  • Je weniger Druck benötigt wird, desto schärfer das Messer, d.h.:
  • Je niedriger der Wert, desto schärfer das Messer
  • Je höher der Wert, desto stumpfer das Messer
  • Die Skala geht von 0-2000
  • Alles unter 200 gilt als (gemessene) Rasierschärfe

Masamoto VG Gyuto

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Das Masamoto VG Gyuto hat mir persönlich insgesamt am besten gefallen und war auch bei allen anderen Testern immer vorne dabei. Die Schneidperformance war, wenn überhaupt, einen Tick besser als bei den anderen Gyutos, aber insgesamt sehr ähnlich zum Misono, KAI Shun Classic und dem Tojiro.

Beim Masamoto VG gab jedoch viele Kleinigkeiten, die mich dazu bewogen haben, es zum besten getesteten japanischen Gyuto zu küren.

Die Verarbeitung, das Fit & Finish, die Schärfe & der Schliff war beim Masamoto VG makellos. Zudem liegt das Messer sehr sicher in der Verpackung, was bei japanischen Messern nicht immer der Fall ist.

Die Schneidperformance war ebenfalls ausgezeichnet. Es glitt – sehr ähnlich zum Misono – durch alle Lebensmittel mühelos & äußerst sanft.

Das Masamoto VG ist in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich zum Tojiro DP 3 Lagen Gyuto, allerdings ist es in fast allen Aspekten leicht besser. (Dafür ist das Tojiro F-808 aber auch preiswerter)

Die Klingenhöhe ist zum Beispiel beim Masamoto VG ein paar Millimeter höher, was vor allem bei mittelgroßen & größeren Händen einen großen Unterschied in der Handhabung machen kann.

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Leicht höhere Klinge beim Masamoto

Etwas runderes Klingenprofil

Der Stahl des Masamoto VG bietet außerdem einen sehr guten Kompromiss aus ausgezeichneter Schärfe, langer Schnitthaltigkeit, einfachem Nachschärfen und relativ geringer Empfindlichkeit.

KriterienBewertung / 10
Schärfe (ab Werk)10
Schneidfähigkeit9-9,5
Schnitthaltigkeitnoch nicht abgeschlossen
Preis-Leistung7,5-8
Verarbeitung9,5
Handhabung9
Pflege8,5 (Einfach)
Bewertung als japanisches Messer (in der Preisklasse)9-9,5 / 10
ErhältlichMesser Mojo Shop

Vorteile

  • überragendes Gyuto
  • relativ pflegeleicht
  • selbst für ein Gyuto sehr dünne Klinge (2mm)

Nachteile

  • nicht ganz preiswert
  • nicht für Linkshänder geeignet

Fazit

Obwohl Masamoto zu den besten japanischen Messer Marken zählt, eine der ältesten japanischen Messer Marken ist und eine Reihe an ausgezeichneten & preisgekrönten Messern hergestellt hat, werden Masamoto Messer häufig übersehen. Auch wenn das Masamoto VG das teuerste Messer in diesem Test ist, kann ich nachvollziehen, weshalb viele Profis & Kenner den Aufpreis in Kauf nehmen und sich für ein Masamoto Messer entscheiden.

Es wurde bei der Entwicklung des Messers auf viele kleine Details geachtet, die das Messer – in der Preisklasse – meiner Meinung nach nahezu perfekt machen.

Das größte Manko ist vermutlich der etwas höhere Preis. Ob der Aufpreis eine leicht bessere Performance rechtfertigt, muss jeder selbst entscheiden.

Wenn das Budget jedoch keine große Rolle spielt und wer nach einem ausgezeichneten modernen japanischen Gyuto sucht, dann ist das Masamoto VG Gyuto eine ausgezeichnete Wahl.

Das Masamoto VG Gyuto kann man derzeit fast nur im Ausland kaufen, wo in den meisten Fällen noch ~30% Transport & Importgebühren anfallen. Seit kurzem biete ich dieses Messer jedoch auch selbst im Shop an.

Misono Handmade Gyuto

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Das Misono Handmade Gyuto hat mich persönlich positiv überrascht und schafft es auf den zweiten Platz in diesem Test. Wie bereits erwähnt, ist die Schneidperformance sehr ähnlich zum Masamoto VG, dem KAI Shun und dem Tojiro DP, allerdings ist das Misono das günstigste der genannten Messer.

Das Messer gleitet durch viele Lebensmittel wie durch Butter und es war meiner Meinung nach besonders angenehm mit diesem Messer zu schneiden. Fit & Finish sind ebenfalls makellos, einzig die verarbeiteten Materialien sind – aufgrund des niedrigeren Preises – nicht ganz so hochwertig wie bei den anderen Messern.

Wer ein Upgrade dieses Messers haben möchte, dann ist die Misono 440 Serie die bessere Wahl. Die Materialien sind bei der 440 Serie nochmal etwas hochwertiger als die Handmade Serie und das 440 Gyuto ist insgesamt sehr ähnlich zum Masamoto VG, allerdings deutlich preiswerter.

Dennoch kann man mit dem Misono Handmade Gyuto als Japan-Messer-Einsteiger nicht viel falsch machen.

KriterienBewertung / 10
Schärfe9,5
Schneidfähigkeit9-9,5
Schnitthaltigkeitnoch nicht abgeschlossen
Preis-Leistung9,5
Verarbeitung8,5
Handhabung9
Pflege8,5 (Einfach)
Bewertung als japanisches Messer (in der Preisklasse)9 / 10
ErhältlichMesser Mojo Shop

Vorteile

  • ausgezeichnetes Gyuto für diesen Preis
  • pflegeleicht
  • sehr angenehmer Griff & Balance

Nachteile

  • nicht für Linkshänder geeignet

Fazit

Misono ist einer der angesehensten japanischen Messerhersteller. Leider werden Misono Messer jedoch häufig übersehen und sind in Deutschland meist nur unter Kennern & Experten bekannt.

Das von mir getestete Handmade Gyuto war in jeder Hinsicht ein kleines Highlight, vor allem wenn man den Preis beachtet. Wer nach einem ersten wirklich hochwertigem japanischen Gyuto sucht, ohne aber viel Geld ausgeben zu wollen, dann gibt es meiner Meinung nach nicht viele Messer, die in dieser Preisklasse besser sind.

Wer lieber eine „geupgradete“ Version des Handmade Gyutos bevorzugt, dann ist das 440 Gyuto bzw. die 440 Serie die bessere Wahl. Die 440 Serie ist in vielerlei Hinsicht gleichwertig zur Masamoto VG Serie, aber etwas preiswerter.

Wenn man sich jedoch ernsthaft mit Messern beschäftigen will, dann kann man mit Misono Messern aber generell nicht viel falsch machen.

KAI Shun Classic Kochmesser

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Das KAI Shun Kochmesser belegt – zusammen mit dem Tojiro F-808 – einen sehr guten 3. Platz. Es ist makellos verarbeitet, hat einen sauberen Werksschliff und ist – genau wie die anderen Gyutos – rasiermesserscharf ab Werk.

Obwohl das KAI Shun ein japanisches Messer ist, ist es sehr an den Westen angepasst und erinnert von der Form und dem Gewicht mehr an ein europäisches Kochesser. Dennoch hat das KAI Shun die für japanischen Messer sehr guten Schneideigenschaften.

Es glitt durch viele Lebensmittel und hat auch schwerer zu schneidendes Gemüse problemlos geschnitten.

Das KAI Shun hat unserer weiblichen Testerin aufgrund des Gewichts nicht ganz so gut gefallen, dafür war es das Lieblingsmesser unseres männlichen Testers Patryk. Unter anderem gefiel es ihm auch deswegen, weil es sehr ähnlich zu europäischen Kochmessern ist.

Zierliche Frauen und Menschen, die leichtere Küchenmesser bevorzugen, sollten sich daher unter Umständen für ein leichteres Messer, wie z.B. ein Santoku entscheiden.

Das größte Manko ist der Griff. Einige mögen diesen gerade Griff, ich persönlich bevorzuge ergonomisch geformte Griffe. Von der Handhabung war das KAI Shun für mich persönlich am schlechtesten, unseren Tester Patryk hat der Griff jedoch nicht sonderlich gestört.

KriterienBewertung / 10
Schärfe (ab Werk)9
Schneidfähigkeit9
Schnitthaltigkeitnoch nicht abgeschlossen
Preis-Leistung7
Verarbeitung9,5
Handhabung7,5
Pflege9 (Einfach)
Bewertung als japanisches Messer (in der Preisklasse)8,5 / 10
Erhältlich beiAmazon*

Vorteile

  • sehr schönes Kochmesser
  • Damastoptik
  • makellose Verarbeitung
  • gelungener Mix aus europäischen & japanischen Messern
  • pflegeleicht

Nachteile

  • nicht für Linkshänder geeignet
  • Griff nicht Jedermanns Sache
  • relativ schwer für ein japanisches Kochmesser

Fazit

KAI Messer scheinen häufig zu polarisieren und werden von manchen Experten verpönt, andere mögen diese Messer. Ich wusste nicht unbedingt was mich erwartet und war am Ende positiv überrascht. Das KAI Shun Classic hat sehr gute Schneideigenschaften und hat auch sonst alles, was man von einem hochwertigen japanischen Kochmesser erwartet.

Das KAI Shun Classic ist ein Damastmesser und allein deshalb schon ein wenig teurer, als ein herkömmliches Messer aus einem Monostahl. Ob sich der Aufpreis für die Damastoptik lohnt, muss auch hier jeder selbst entscheiden.

Am Ende ist es jedoch ein ausgezeichnetes japanisches Kochmesser und sehr gut für alle geeignet, die sich ein modernes und pflegeleichtes japanisches Kochmesser zulegen möchten, was gleichzeitig viele Eigenschaften (z.B. Gewicht & Form) von europäischen Kochmessern besitzt.

Das KAI Shun Classic kann meistens recht günstig bei Amazon gekauft werden.

Tojiro F-808 DP 3 Lagen HQ Gyuto

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Das Tojiro F-808 DP 3 Lagen Gyuto teilt sich in meinem Test den 3. Platz mit dem KAI Shun Kochmesser. Die Schneidperformance war ebenfalls sehr gut und ich/wir konnten bei der Schneidperformance kaum einen Unterschied zum KAI Shun ausmachen. (Das F-808 ist jedoch leichter und hat mehr die traditionelle Form eines Gyutos)

Allerdings war das KAI Shun der Favorit von unserem Tester Patryk, weshalb das KAI Shun einen leichten Vorteil hatte.

Insgesamt ist das Tojiro F-808 ein ausgezeichnetes Gyuto, vor allem wenn man den Preis bedenkt. Allerdings stand es beim Testen ein wenig im Schatten des Masamoto VG Gyuto, weil sich beide Messer so ähnlich sind, es aber im direkten Vergleich immer einen Tick schlechter zum Masamoto VG abgeschnitten hat.

KriterienBewertung / 10
Schärfe9
Schneidfähigkeit9
Schnitthaltigkeitnoch nicht abgeschlossen
Preis-Leistung8
Verarbeitung9
Handhabung9
Pflege9 (Einfach)
Bewertung als japanisches Messer (in der Preisklasse)8,5 / 10
Erhältlichbei Amazon, Messer Mojo Shop

Vorteile

  • sehr gutes modernes japanisches Gyuto
  • sehr gute Schärfe & Schneideigenschaften
  • ausgezeichnete Preis-Leistung
  • pflegeleicht
  • für Rechts- & Linkshänder

Nachteile

  • Fit & Finish des Griffs kann schwanken

Fazit

Das Tojiro F-808 DP Lagen Gyuto ist das beliebteste Messer von Tojiro. Es ist bei reddit und in Messerforen eines der am häufigsten empfohlenen japanischen Einstiegsmesser (sowohl für Profis, als auch Hobbyköche) und ich kann nachvollziehen weshalb.

Mittlerweile ist die Preis-Leistung nicht mehr ganz so ausgezeichnet wie noch vor ein paar Jahren, aber man bekommt für das Geld dennoch ein ausgezeichnetes modernes japanische Gyuto, das den Einstieg in die Welt von hochwertigen japanischen Messern aufzeigt.

Wem das Masamoto VG Gyuto und das KAI Shun Kochmesser zu teuer ist und wem das Misono Handmade Gyuto nicht zusagt, dann ist das Tojiro F-808 Gyuto vermutlich die beste Wahl.

Das Tojiro F-808 Gyuto kann beispielsweise günstig im Messer Mojo Shop oder bei Amazon gekauft werden.

Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto

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Wenn man vor ein paar Jahren in englischsprachigen Messerforen nach Empfehlungen für das erste japanische Gyuto gefragt hat, dann gehörte das Tojiro F-808 und das Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto zu den am häufigsten genannten Messern und wurde bei reddit viele Jahre als DAS japanische Einstiegsmesser empfohlen.

Das Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto ist zwar insgesamt ein sehr gutes Gyuto, verglichen mit den anderen getesteten Messern, schnitt es jedoch insgesamt am schlechtesten ab. Das FKM Gyuto schneidet zwar deutlich besser & geschmeidiger als europäische Kochmesser, im Vergleich mit den anderen Gyutos schnitt es jedoch nicht ganz so geschmeidig.

Auch wenn das Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto von der Schneidperformance nicht ganz mit den anderen Gyutos mithalten kann, hat es einen großen Vorteil gegenüber den anderen Messern.

Es ist das preiswerteste getestete Gyuto und hat deshalb trotz der kleinen Schwächen ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis. Auch wenn es leichte Schwächen aufweist, ist es vermutlich trotzdem besser, als 95% der Küchenmesser bis 100 Euro. Nur eben nicht besser, als die getesten Gyutos.

KriterienBewertung / 10
Schärfe9
Schneidfähigkeit8,5
Schnitthaltigkeitnoch nicht abgeschlossen
Preis-Leistung9,5
Verarbeitung8,5
Handhabung9
Pflege9 (Einfach)
Bewertung als japanisches Messer (in der Preisklasse)8 / 10
ErhältlichMesser Mojo Shop

Vorteile

  • Insgesamt sehr gutes Gyuto
  • Preis
  • ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis
  • eines des besten Gyutos für unter 100 Euro

Nachteile

  • Fit & Finish kann schwanken
  • Schwächen in der Schneidperformance
  • Schärfe ab Werk nicht immer optimal, d.h. muss manchmal nachgeschliffen werden

Fazit

Das Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto ist zwar gut und in Anbetracht des günstigen Preises sehr gut, aber man merkt leichte Schwächen gegenüber den anderen – teilweise überragenden – Gyutos. Dennoch kann das Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto in manchen Situationen die beste Wahl sein.

Vor allem wenn das Budget eine entscheidende Rolle spielt, kann man mit dem FKM Gyuto für unter 100 Euro nicht viel falsch machen und es ist für diesen Preis weiterhin eines der besten japanischen Einstiegsmesser.

Das FKM Gyuto gibt es immer recht günstig im Messer Mojo Shop.

Gleichwertige Alternativen

Wenn von den oben getesteten Messern keine geeigneten Messer dabei sind, dann habe ich hier noch ein paar gleichwertige Alternativen aufgelistet, die sich vermutlich die ersten Plätze teilen würden.

Leider kann ich nicht alle Messer selbst testen, aber die folgenden Messer zählen laut Messer-Communities & reddit ebenfalls zu den besten Gyutos in ihren Preisklassen.

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Masutani Kokuryu VG10 Gyuto im Messer Mojo Shop

Takamura VG10 Tsuchime Gyuto im Messer Mojo Shop

Takamura Migaki R2 Gyuto Messer Mojo Shop

Tsunehisa 45 Lagen Gyuto im Messer Mojo Shop

Tsunehisa Tsuchime-Damast Gyuto im Messer Mojo Shop

Tsunehisa Nami Gyuto im Messer Mojo Shop

Tsunehisa Ginsan Migaki Gyuto im Messer Mojo Shop

  • Masutani Kokuryu VG10 Tsuchime-Damast Gyuto (Shop) (sehr gute Preis-Leistung)
  • Takamura VG10 Tsuchime Gyuto (Shop) (ausgezeichnete Preis-Leistung)
  • Tsunehisa 45 Lagen Damast Gyuto (Shop)
  • Tsunehisa Tsuchime-Damast Gyuto (Shop) (sehr empfehlenswert)
  • Tsunehisa Nami Gyuto (Shop) (ebenfalls sehr gute Serie)
  • Takamura Migaki R2 Gyuto (Shop) (sehr empfehlenswert, leider ausverkauft)
  • Tsunehisa Ginsan Migaki Gyuto (Shop) (sehr empfehlenswert)

Derzeit sind nicht alle Messer und auch nicht alle Größen im Shop erhältlich und auch teilweise nur in geringen Stückzahlen verfügbar, aber alle Messer sind bereits vorbestellt und werden hoffentlich in naher Zukunft ebenfalls erhältlich sein.

Die richtige Größe/Länge auswählen

Gyutos sind in der Regel leichter, haben kleinere Griffe und die Klingen sind niedriger, als bei europäischen Kochmessern. Daher müssen Menschen mit größeren Händen häufig aufpassen, die richtige Größe bzw. Länge auszuwählen.

Für normalgroße Menschen und Menschen mit kleineren & mittelgroßen Händen, sind Gyutos mit einer Klingenlänge von 180-210mm häufig ausreichend groß.

Wer jedoch besonders groß ist, große Hände hat oder wenn sich Messergriffe häufig zu klein anfühlen, dann sind Gyutos mit einer Klingenlänge von 240mm+ die bessere Wahl. Diese sind zwar etwas teurer in der Anschaffung, aber häufig bereut man es bereits nach kurzer Zeit, wenn das Gyuto zu klein ist und das Schneiden keinen Spaß macht.

Die richtige Schneidunterlage für japanische Messer

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Die Schneidunterlage bzw. das Schneidebrett ist der zweitwichtigste Gegenstand, nach dem Messer. Das Messer hat den meisten Kontakt mit der Schneidunterlage und die Schneidunterlage hat (zusammen mit gewissen Verhaltensregeln) die größte Auswirkung auf die Schnitthaltigkeit.

  • Eine hochwertige Schneidunterlage schont die Klinge und erhält die Schärfe
  • Eine minderwertige Schneidbrett stumpft das Messer schneller ab

Daher lohnt es sich nicht nur in ein hochwertiges Messer zu investieren, sondern auch in ein hochwertiges Schneidebrett. In meinem Artikel Schneidebretter für japanische Messer gehe ich auf das Thema nochmal ausführlich ein.

Japanische Messer schärfen

Japanische Messer sollten am besten mit Schleifsteinen geschliffen werden. Diese sind häufig am günstigsten und das Schleifen ist kein großes Hexenwerk. Alternativ kann man auch in hochwertige Schleifgeräte & Schleifsysteme investieren. (Tormek, TS Prof uvm.)

Für das Nachschärfen und für Zwischendurch, eignen sich:

  • Abziehleder/Lederriemen mit Polierpaste,
  • feine Keramik-Schärfstäbe/Wetzstäbe &
  • feine Schleifsteine

am besten. Wer jedoch die richtige Unterlage verwendet, das Messer regelmäßig nachschärft und auch sonst alle Tipps befolgt, damit Messer lange scharf bleiben, wird die getesteten Messer nur selten nachschleifen müssen.

Bei japanischen Messern mit asymmetrischem Schliff, muss man beim Schärfen & Schleifen auf die unterschiedlichen Winkel achten. Die ist mit ein wenig Übung jedoch kein Problem. Alternativ kann man den asymmetrischen Schleifwinkel mit der Zeit auch herausschleifen, indem man eine Seite vermehrt schleift.

Zusammenfassung

Insgesamt sind alle getesteten Gyutos sehr gut bis überragend. Sie sind deutlich schärfer & schneidefreudiger als europäische Kochmesser – die ich ebenfalls getestet habe – und man kann mit keinem dieser Messer wirklich viel falsch machen, sofern man sich ernsthaft mit der Thematik beschäftigen möchte und diese Messer gut behandelt.

Am Ende kommt es – wie so häufig im Leben – auf die individuellen Vorlieben & Bedürfnisse an.

  • Das Masamoto VG hat am ehesten den Vibe eines Premium Messers. Schlicht, aber dennoch elegant, mit ausgezeichneten Eigenschaften für ein Gyuto. Dafür ist es jedoch das teuerste Messer in diesem Test.
  • Das Misono Handmade Gyuto ist der Preis-Leistungssieger. Ausgezeichnete Schneidperformance, schlichtes Design, überragende Preis-Leistung.
  • Das KAI Shun Classic Kochmesser z.B. bei Amazon eignet sich für alle, die die Damastoptik mögen und nach einem pflegeleichtem & europäisch anmutenden japanischen Messer suchen, was ebenfalls sehr gute Eigenschaften besitzt.
  • Linkshänder oder wem das Tojiro F-808 DP 3 Lagen Gyuto (im Messer Mojo Shop oder bei Amazon) einfach optisch am meisten zusagt, können mit diesem Messer ebenfalls nicht viel falsch machen. Rasiermesserscharf, sehr gute Schneideigenschaften, simples zeitloses Design und sehr gute Preis-Leistung.
  • Auch wenn das Fujiwara Kanefusa FKM Gyuto das schwächste Messer in dieser Liste ist, ist es trotzdem besser, als fast alle Messer bis 100 Euro. Wer sich 100 Euro als Budget gesetzt hat und dieses Budget nicht überschreiten möchte, dann ist das FKM Gyuto eine sehr gute Wahl.

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Dominic Groblewski
Dominic Groblewski

Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.

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