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Welches Holz für Schneidebretter? Der ultimative Guide

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Holz eignet sich hervorragend für Schneidebretter, weil es antibakteriell und widerstandsfähig ist. Da Holz ein Naturprodukt ist, besitzt es unterschiedliche Eigenschaften, die mal besser und mal schlechter für Schneidebretter geeignet sind. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Holzsorten besonders gut für Schneidebretter geeignet sind, welche Unterschiede die jeweiligen Holzsorten besitzen und liste die jeweiligen Vor- und Nachteile auf.

Inhaltsverzeichnis

Warum Holz zu den besten Materialien für Schneidebretter gehört

Schneidebretter können aus allen möglichen Materialien hergestellt werden, wie ich in meinem Artikel Schneidebretter – Alle Materialien im Überblick eingehe.

Ich persönlich bevorzuge Holz, weil es widerstandsfähig, antibakteriell und angenehm zum Arbeiten ist. Zudem halten hochwertige Holz-Schneidebretter – genau wie hochwertige Messer – bei der richtigen Pflege ein Leben lang.

Allerdings eignet sich nicht jedes Holz als Material für Schneidebretter. Daher habe ich den folgenden Guide erstellt, der häufig verwendete Holzsorten aufzählt.

Für Schneidebretter eignen sich am besten Harthölzer wie: Ahorn, Walnuss, Eiche, Kirsche, Buche, Birke oder Teakholz. Diese Hölzer besitzen die richtige Härte & Porosität für Schneidebretter und sind zusätzlich widerstandsfähig & pflegeleicht.

Olivenholz und Bambus eignet sich hingegen NICHT sehr gut als Material für Schneidebretter. Diese Hölzer sind sehr hart und haben andere Nachteile.

Hinokiholz ist eine Ausnahme unter den Hölzern. Obwohl Hinokiholz sehr weich und porös ist, ist es dennoch als Holz für Schneidebretter geeignet, jedoch nur für japanische Messer.

Ahorn

ahorn
Eigenschaften von Ahornholz
  • Härtegrad von ca. 1350 Janka
  • wird sehr häufig für Schneidebretter verwendet
  • sehr gute antibakterielle Eigenschaften
  • sehr massiv, gibt dem Schneidebrett das nötige Gewicht

Der Ahornbaum zählt vor allem in Nordamerika zu den beliebtesten Holzsorten für Schneidebretter. Ahorn ist einerseits sehr widerstandfähig, andererseits ist der Ahornbaum in unseren Breitengraden sehr verbreitet. Weil Ahornholz regional wächst, ist es auch vergleichsweise günstig. Zudem ist es relativ massiv ist und gibt dem Schneidebrett die nötige Schwere, weshalb es beim Schneiden sicher steht und nicht hin und her rutscht.

Ahornholz ist außerdem ziemlich resistent gegen Schnittspuren, aber dennoch klingenschonend. Aufgrund der feinen Poren, besitzt es zusätzlich sehr gute antibakterielle Eigenschaften. 

Wer nach einem großen Schneidebrett aus Ahorn sucht, dann ist das Boos Blocks Schneidebrett bei Amazon empfehlenswert.

Walnussholz (Nussbaum)

walnussholz
Eigenschaften von Walnusholz
  • Härtegrad von ca. 1100 Janka (sehr gute mittlere Härte)
  • sieht sehr edel aus
  • zählt aufgrund seiner Eigenschaften zu den beliebtesten Hölzern
  • Verfärbungen kaum zu sehen
  • ebenfalls sehr schonend zur Klinge

Das dunkle Holz des Nussbaumes lässt Möbel und Schneidebretter besonders edel aussehen. Für mich persönlich zählt Walnusholz zu den schönsten Hölzern für Schneidebretter. Das schönste Holz nützt allerdings nichts, wenn es am Ende keine geeigneten Eigenschaften für Schneidebretter besitzt.

Glücklicherweise ist dies bei Walnussholz nicht der Fall. Nussbaumholz ist sehr fest und liegt bei der Härte zwischen Ahorn und Kirsche. D.h. es ist nicht zu weich und nicht zu hart. Außerdem ist Nussbaum sehr klingenschonend, weshalb die Messer nicht so schnell stumpf werden, wie bei manch anderen Hölzern.

Ein weiterer Vorteil: Walnussholz ist sehr dunkel und mögliche Verfärbungen werden nicht so sichtbar sein, wie bei hellen Holzsorten.

Bei Amazon gibt es viele Schneidebretter aus Nussbaum. Ansonsten ist das Cuisine Romfort Stirnholz Schneidebrett auf Amazon empfehlenswert.

Kirschholz

kirschholz
Eigenschaften von Kirschholz
  • Härtegrad von ca. 995 Janka (relativ weich)
  • sehr schöne Farbe
  • entwickelt etwas leichter Schnittspuren als die anderen Hölzer
  • als alleiniges Holz nicht so gut geeignet

Kirschholz ist als Holz für Schneidebretter ausgesprochen schön, eignet sich als alleiniges Material nicht so gut für Schneidebretter, da es relativ weich ist und somit schneller Schnittspuren entwickelt. Als Mischung von zwei oder mehreren Holzsorten, wie es beispielsweise bei Hirnholz Schneidebrettern häufig gemacht wird, ist Kirschholz sehr gut geeignet. Aufgrund der schönen Farbe, verpasst Kirschholz dem Schneidebrett das gewisse Etwas.

Eiche (europäisch)

eiche
Eigenschaften von Eiche
  • Härtegrad von ca. 1360 Janka
  • pflegeleicht & robust
  • schöne Maserung
  • witterungsbeständig -> relativ unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit & Nässe
  • ggf. auf die Herkunft achten, besonders im Ausland

Eichenholz eignet sich ausgesprochen gut als Material für Schneidebretter. Es ist sehr fest, robust und relativ pflegeleicht. Eichenholz besitzt eine gleichmäßige Maserung, die von vielen Menschen geschätzt wird. Zudem ist das Holz sehr witterungsbeständig, weshalb es sich sehr gut als Holzart für Schneidebretter eignet.

Es gibt allerdings zwei verschiedene Sorten der Eiche:

  • Die europäische Eiche, die gut für Schneidebretter geeignet ist.
  • Die amerikanische Eiche, die aufgrund der Beschaffenheit und Porosität nicht als Holz für Schneidebretter geeignet ist.

Im Gegensatz zu den USA, wird bei uns aber glücklicherweise nur die heimische (europäische) Eiche für Schneidebretter verwendet. Deshalb ist bei uns eine spezielle Kennzeichnung für europäische Eiche nicht nötig. Im Ausland oder in den USA, sollte dies aber beachtet werden.

D.h. also, wenn in Deutschland oder im europäischen Raum Schneidebretter aus Eiche verkauft werden, dann sind sie praktisch immer aus europäischer Eiche hergestellt.

Ich kann auf Amazon beispielsweise dieses Stirnholz Schneidebrett aus Eiche empfehlen. Es mag anfangs recht teuer erscheinen, dafür hält es – genauso wie ein gutes Messer – ein Leben lang.

Buche

buchenholz
Eigenschaften von Buchenholz
  • Härtegrad von ca. 1300 Janka
  • gute Resistenz gegen Schnittspuren und Verfärbungen (gilt nur für helle Buche)
  • helle Buche ist besser geeignet, als dunkles Buchenholz
  • relativ pflegeintensiv
  • benötigt regelmäßige Pflege

Buchenholz ist ein weiteres sehr beliebtes Holz für Schneidebretter. Buche gehört mit 1300 Janka ebenfalls zu den härteren Holzsorten. Es ist sehr hell und besitzt eine sehr feine Maserung. Buchenholz ist sehr gut als Material für Schneidebretter geeignet, da es sehr fest und feinporig ist. Aufgrund der Feinporigkeit ist Buchenholz weder anfällig für Schnittspuren, noch für Verfärbungen, obwohl Buche sehr hell ist.

Anzumerken wäre noch, dass die oben genannten Eigenschaften hauptsächlich auf helles Buchenholz zutreffen. Dunkle und pinkbraune Buche ist zwar günstiger, verfärbt aber leichter und zieht sich bei Nässe mehr zusammen. Daher sollte, sofern es möglich ist, helle Buche vorgezogen werden.

Allerdings besitzt Buchenholz auch einen Nachteil. Es ist relativ pflegeintensiv. Daher sollte man bei Buchenholz besonders darauf achten, dass es regelmäßig eingeölt wird, damit es nicht verzieht.

In meinem Artikel Welche Öle für Schneidebretter? gehe ich ausführlich auf das Thema ein.

Birke

birke
Eigenschaften von Birkenholz
  • Härtegrad von ca. 1260 Janka
  • wächst regional
  • relativ preiswert
  • pflegebedürftig

Birkenholz ist bei uns heimisch und wird daher relativ oft als Material für Schneidebretter verwendet. Es ist relativ schwer und massiv, was ein Vorteil für Schneidebretter ist. Mit rund 1300 Janka besitzt es die richtige Härte für Messer und ist relativ klingenschonend.

Aufgrund der Beschaffenheit ist Birkenholz recht pflegebedürftig und sollte regelmäßig geölt oder gewachst werden.

Alles in Allem ist Birkenholz ein solider Alleskönner und aufgrund des heimischen Vorkommens relativ preiswert.

Akazie

akazie
Eigenschaften von Akazienholz bzw. falscher Akazie
  • Härtegrad von ca. 1700 Janka
  • relativ hart
  • haltbar & widerstandsfähig
  • pflegebedürftig
  • falsche Akazie neigt zum Verziehen

Akazienholz ist ein weiteres ausgesprochen schönes und beliebtes Holz für Schneidebretter. Allerdings gibt es bei diesem Holz gleich mehrere Sachen zu beachten.

Bei uns in Deutschland und in Europa wird fast ausschließlich Robinienholz, die sogeannte „falsche Akazie“ als Akazienholz verkauft. Beide Bäume haben botanisch zwar nicht viel gemeinsam, verhalten und sehen sich dafür recht ähnlich.

Sowohl die Akazie, als auch die falsche Akazie sind mit ca. 1700 Janka relativ hart. Das hat zur Folge, dass Messer etwas schneller stumpf werden.

Beide Hölzer sind widerstandsfähig und witterungsbeständig, benötigen allerdings regelmäßige Pflege. Die falsche Akazie neigt bei Nässe und zu schneller Trocknung zu verziehen.

Für Schneidebretter insgesamt kein schlechtes Holz, allerdings auch nicht optimal.

Akazienholz ist definitiv nicht schlecht, aber ich würde andere Hölzer vermutlich vorziehen. Ansonsten ist das Schneidebrett von Tim Mälzer z.B. @Amazon auf jeden Fall ganz gut, weil es relativ dick ist und somit nicht so leicht verzieht. 

Teakholz

teakholz
Eigenschaften von Teakholz
  • Härtegrad von ca. 1100 Janka (gute mittlere Härte)
  • aufgrund der im Holz vorkommenden Silikate nicht so klingenschonend, wie die obigen Hölzer
  • dafür sehr pflegeleicht und unempfindlich gegen Feuchtigkeit
  • kommt auch mehrere Wochen & Monate ohne einölen aus

Schneidebretter aus Teakholz sind derzeit sehr im Trend. Das hat hauptsächlich damit zu tun, dass Teakholz sehr widerstandsfähig und pflegeleicht ist. Da der Teakbaum in den Tropen wächst, besitzt er einen hohen Anteil an natürlichen Ölen. Diese Öle schützen das Holz vor der Austrocknung und verhindern, dass es bei Feuchtigkeit verzieht. Zudem nimmt Teakholz kaum Feuchtigkeit auf, wodurch es relativ resistent gegenüber Verformungen (durch Nässe) ist.

Daher ist Teakholz ideal für Menschen geeignet, die sehr wenig Zeit in die Pflege des Schneidebretts investieren wollen, weil es auch mal über mehrere Wochen oder Monate nicht eingeölt werden kann.

Allerdings Teakholz besitzt auch negative Eigenschaften. Obwohl es relativ weich ist, besitzt Teakholz einen recht hohen Gehalt an Silikat. Silikat ist sehr hart und führt dazu, dass Messer etwas schneller stumpf werden.

Es ist kein großer Nachteil, aber ich wollte es dennoch erwähnt haben. Am Ende ist es eine individuelle Entscheidung. Wer einfach ein pflegeleichtes Schneidebrett haben will, ohne sich großartig um die Pflege zu kümmern, der sollte auf jeden Fall zu Teakholz greifen.

Wer sein Schneidebrett regelmäßig pflegt und Wert auf eine optimale Performance und eine lange Schnitthaltigkeit der Messer legt, der sollte zu einem der oben genannten Harthölzer greifen.

Wer ein massives Schneidebrett aus Teakholz sucht, dem kann ich dieses Schneidebrett von Amazon empfehlen. Wer nach einem kleineren und günstigeren Schneidebrett sucht,,dann kann ich auf Amazon dieses Schneidebrett empfehlen

Bambus

bambus
Eigenschaften von Bambusholz
  • Härtegrad von ca. 1400 Janka (relativ hart)
  • hoher Gehalt an Silikat
  • Messer werden relativ schnell stumpf
  • Bambus gehört zu den Gräsern -> enthält viel Kleber, was problematisch ist bzw. sein kann
  • geringere Haltbarkeit im Vergleich zu den anderen Hölzern
  • relativ günstig in der Herstellung
  • potentielle Gesundheitsrisiken, wenn billiger Kleber verwendet wird

Bambus ist im eigentlichen Sinne kein Holz, sondern ein Gras. Von allen genannten Holzsorten, ist Bambusholz am wenigsten für Schneidebretter geeignet. Dies hat mehrere Gründe:

  • Bambus enthält genau wie Teakholz, einen relativ hohen Anteil an Silikat, weshalb Messer auf Bambusholz relativ schnell stumpf werden.
  • Hinzu kommt, dass Bambus zu den Gräsern gehört. Zur Herstellung von Bambus Schneidebrettern wird relativ viel Kleber benötigt, damit die Bambusfasern zusammenhalten. Der hohe Anteil an Kleber sorgt ebenfalls dafür, dass Messer schneller stumpf werden.
  • Des Weiteren wird aus Kostengründen häufig sehr billiger Kleber verwendet. Im Gegensatz zu hochwertigem wasserfestem Kleber, wird der Billigkleber mit der Zeit weggewaschen. Dies führt zu einer geringeren Haltbarkeit von Bambusschneidebrettern, weil der Kleber irgendwann weggewaschen wird und das Bambusholz entweder auseinanderfällt, verzieht oder Risse entstehen.
  • Es kann außerdem möglich sein, dass der verwendete (Billig)Kleber Inhaltsstoffe besitzt, die nicht lebensmittelecht sind. Diese Inhaltsstoffe können sich potentiell gesundheitsschädlich auswirken. Ich erwähne es deshalb, weil Bambus Schneidebretter häufig im asiatischen Raum hergestellt werden und die Gesetze, geschweige denn Kontrollen, dort nicht so streng sind wie bei uns.

Zwei Vorteile haben Schneidebretter aus Bambus allerdings:

  • Bambus ist relativ günstig. Wer ein sehr begrenztes Budget hat, für den können Schneidebretter aus Bambus dennoch eine Option sein.
  • Bambus eignet sich trotzdem ganz gut als Material für Hackblöcke. Bei Hackblöcken kann das Material auch mal härter sein, da man darauf nicht mit scharfen Messern schneidet.

Wer seine Messer nicht ständig nachschärfen und lange etwas von seinem Schneidebrett haben will, der sollte definitiv zu einem der anderen genannten Materialien greifen.

Auch wenn ich kein Fan vom Bambus bin, ist mir durchaus bewusst, dass einige Menschen nur auf das Budget achten (müssen) und die jeweiligen Eigenschaften des Holzes zweitrangig sind. Wer nach einem preiswerten Bambus-Schneidebrett sucht, dann ist beispielsweise dieses Schneidebrett bei Amazon oder das von Harcas aus Bio Bambus empfehlenswert.

Olivenholz

olivenholz
Eigenschaften von Olivenholz
  • mit ca. 2700 Janka zu hart als Schneidebrett
  • verzieht schnell, wenn es aus einem Stück hergestellt ist
  • als Servierplatte besser geeignet

Schneidebretter aus Olivenholz sind ebenfalls relativ beliebt. Allerdings eignet sich Olivenholz überhaupt nicht gut als Material für Schneidebretter. Dies hat zwei Gründe:

Erstens ist Olivenholz viel zu hart. Wie schon erwähnt, beträgt die für Schneidebretter geeignete Härte zwischen 900-1500 Janka. Olivenholz hat jedoch eine Härte von ca. 2700 Janka. D.h. Kochmesser werden bei regelmäßigem Schneiden auf Olivenholz ziemlich schnell stumpf.

Zweitens werden Schneidebretter aus Olivenholz häufig aus einem ganzen Stück hergestellt. Dies ist aber schlecht, weil sich das Holz sehr schnell verzieht, wenn es aus einem Stück besteht. 

So schön die Maserung auch sein mag, eignet sich Olivenholz überhaupt nicht als Material für Schneidebretter. Daher kann ich vom Kauf von Olivenholz Schneidebrettern nur abraten. Wer dennoch auf Olivenholz nicht verzichten möchte, der kann sich Olivenholz als schicke Servierplatte zulegen.

In meinem Artikel Wie gut eignet sich Olivenholz als Schneidebrett? gehe ich übrigens nochmal ausüfhrlich auf das Thema ein.

Hinoki

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Eigenschaften von Hinokiholz
  • Härtegrad von 500-800 Janka (sehr weich)
  • sehr porös und aufnahmefähig
  • sehr leicht, verglichen mit anderen Holzarten
  • sollte vor Gebrauch in Wasser getränkt werden
  • benötigt regelmäßige Pflege
  • verzieht kaum
  • im Grunde nur für japanische Messer, mit einer hohen Härte geeignet
  • relativ teuer im Vergleich zu den anderen Hölzern

Hinoki Schneidebretter werden hauptsächlich in Japan verwendet. Diese Holzsorte unterscheidet sich sehr von den anderen genannten Schneidebrettern. Zum einen ist das Holz mit 500-800 Janka sehr weich und außerdem sehr porös. Quasi das genaue Gegenteil, was geeignetes Holz für Schneidebretter ausmacht.

Trotzdem verwenden Japaner dieses Holz sehr gerne, weil dieses Holz sehr klingenschonend ist. Da japanische Messer (mit einer hohen Härte) sehr spröde sind, können Teile der Klinge auch mal abbrechen. Durch das weiche nachgiebige Holz verringert man die Gefahr, dass beim Schneiden Teile der harten Klinge absplittern. Zusätzlich lassen sich auf Hinoki Holz sehr präzise Schnitte machen.

Schnittspuren entstehen auf solch weichem natürlich sehr schnell, wenn man falsch darauf schneidet. Deshalb sollte man am besten nur japanische Messer darauf benutzen. Japanische Messer benötigen eine ganz andere Schnitttechnik und üben im Idealfall nur wenig oder gar keinen Druck auf das Schneidebrett aus.

Ein Vorteil Hinoki Holz ist, dass es nur sehr wenig oder überhaupt nicht verzieht. Daher tränken Japaner ihre Schneidebretter aus Hinoki Holz vor dem Schneiden häufig ins Wasser. Das Tränken des Schneidebretts hat zwei Vorteile:

1. Hinoki Holz besitzt aufgrund der hohen porosität eine sehr geringe Dichte und wiegt, verglichen mit anderen Schneidebrettern recht wenig. Das geringe Gewicht kann bei großen Schneidebrettern vorteilhaft sein. Bei kleineren Schneidebrettern kann es vorkommen, dass Hinoki Holz zu leicht ist, da Schneidebretter stand- und rutschfest sein sollten. Durch das zusätzliche Gewicht des Wassers gewinnt das Schneidebrett an Stabilität und Rutschfestigkeit.

2. Durch das Tränken nimmt Hinoki Holz Wasser auf uns speichert es im Inneren. Das Wasser sättigt das aufnahmefähige Holz (solange es feucht ist), wodurch Hinoki Holz nicht so leicht verfärbt und unempfindlicher gegen Flecken ist.

Zusätzlich sollte das Holz regelmäßig mit lebensmittelechtem Mineralöl eingeölt werden.

Sollte sich das Holz trotzdem verziehen, kann es ins Wasser getränkt werden und über Nacht mit einem schweren Gegenstand auf dem Schneidebrett getrocknet werden. Danach sollte es wieder gerade sein.

Wer zuhause teure japanische Messer mit einer hohen Rockwellhärte besitzt oder sich welche anschaffen will, für den kann Hinoki Holz eine gute Option darstellen.

Hinoki Holz ist bei uns nicht so gängig wie andere Holzsorten, aber auf Amazon und ebay gibt es meistens recht gute Angebote.

Schneidebretter für japanische Messer

Japanische Messer und vor allem traditionelle japanische Messer brauchen häufig besondere Aufmerksamkeit, wenn es um die richtige Auswahl des Holzes bzw. Materials geht. Da dies nicht mal eben in zwei Sätzen erklärt werden kann, habe ich einen eigenen ausführlichen Artikel dazu geschrieben.

Wer japanische Messer bzw. eine Mischung aus japanischen & europäischen Messern besitzt, dann empfehle ich meinen Artikel Die besten Schneidebretter für japanische Messer durchzulesen.

Wichtige Eigenschaften für Holzschneidebretter

Holz sollte bestimmte Eigenschaften aufweisen, damit es als Material für Schneidebretter geeignet ist. Zu diesen Eigenschaften zählen: 

  • die Härte
  • die Porosität
  • in seltenen Fällen auch die Toxizität
  • die Ausrichtung des Holzes (Längsholz oder Hirnholz)

Richtige Härte für Schneidebretter

Holz darf für Messer nicht zu hart und auch nicht zu weich sein. Ist es zu hart, werden die Messer darauf zu schnell stumpf. Ist das Holz zu weich, ist es zu anfällig für Schnittspuren und andere äußere Einwirkungen.

Die Härte des Holzes wird in Janka gemessen. Auf einer Skala von 100 bis 4500 (niedriger Wert = weich, hoher Wert = hart), liegt die für Schneidebretter geeignete Härte in der Regel zwischen 900-1500 Janka.

Daher wird für Schneidebretter in den allermeisten Fällen Hartholz verwendet.

Geeignete Porosität

Die Porosität, also die Beschaffenheit des Holzes, ist ein weiterer wichtiger Faktor bei Holzschneidebrettern. So kann eine Holzsorte zwar die richtige Härte besitzen, sich aufgrund der offenen Poren jedoch nicht als Material für Schneidebretter eignen. 

Hölzer mit offenen Poren sind nämlich zu aufnahmefähig und würden Flüssigkeiten zu leicht absorbieren. Eine geringe Aufnahmefähigkeit ist besonders bei Schneidebrettern aus Hirnholz wichtig.

Anhand der amerikanischen und europäischen Eiche kann man beispielsweise sehen, welche Auswirkung die Porosität hat. Beides sind Harthölzer mit einer ähnlichen Härte. Die amerikanische Roteiche ist allerdings sehr porös und eignet sich deshalb nicht sehr gut als Holz für Schneidebretter. Die europäische Eiche besitzt hingegen sehr feine Poren und wird deshalb sehr häufig genutzt.

Toxizität des Holzes

Wer Schneidebretter kauft, muss sich in der Regel keine Gedanken um die Toxizität des Holzes machen, da Hersteller nur geeignetes Holz verwenden.

Wer allerdings Bastler ist und Schneidebretter selber herstellt, sollte auf die Wahl des richtigen Holzes achten. Besonders exotische Hölzer können sowohl bei der Herstellung, als auch bei regelmäßiger Verwendung des Schneidebrettes toxisch sein und auf lange Sicht zu Problemen führen.

Als Grundregel kann man sich merken:

Nur Holz von Bäumen mit essbaren Früchten/Nüssen verwenden.

Ausrichtung des Holzes: Längsholz & Stirnholz

Holz ist nicht gleich Holz. Selbst wenn zwei Schneidebretter aus dem selben Holz bestehen, das eine Schneidebrett als Längsholz und das andere Schneidebrett als Stirnholz (Hirnholz) geschnitten wurde, werden sich beide Schneidebretter in ihren Eigenschaften deutlich unterscheiden.

In meinem Artikel Hirnholz oder Längsholz – Vorteile und Unterschiede gehe ich nochmal ausführlich auf das Thema ein.

Holzschneidebretter richtig pflegen

Holz enthält natürliche Fette & Öle, die mit der Zeit durch Wasser oder Spülmittel aus dem Holz herausgewaschen werden. Dadurch trocknet das Holz aus und wird rissig, spröde und wird unhygienisch.

Um dies zu verhindern, müssen Holzschneidebretter regelmäßig eingeölt werden. Zum Einölen von Holzschneidebrettern sollten jedoch nur spezielle Holzöle oder Holzwachse verwendet werden. Speiseöle eignen sich nicht, da sie mit der Zeit ranzig werden oder kleben können.

Wer nach Pflegeölen für Holzschneidebretter sucht, dann ist beispielsweise die Pflegecreme von Boos Blocks bei Amazon empfehlenswert.

Ansonsten ist die Holzpflege von Uulki @Amazon empfehlenswert und auch für Veganer geeignet.

In meinen Artikeln gehe ich nochmal ausführlicher auf das Thema ein:

Fazit: Welches Holz ist nun das beste?

Dies lässt sich nicht eindeutig beantworten und kommt auf die individuellen Bedürfnisse an.

Für die meisten Messer eignen sich Kirschholz, Eiche, Nussbaum, Buche und Ahorn sehr gut. Diese Hölzer sind robust, widerstandsfähig, schonen die Klinge und sind bei Experten die wohl beliebtesten Hölzer.

Wer ein pflegeleichtes Schneidebrett und einen geringen Pflegeaufwand haben will, der sollte zu Teakholz greifen.

Jemand der teure japanische Messer besitzt, die sehr spröde sind, der sollte ein Schneidebrett aus Hinoki Holz in Betracht ziehen.

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Dominic Groblewski

Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.

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16 Gedanken zu „Welches Holz für Schneidebretter? Der ultimative Guide“

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,

    wie kann es sein, dass bei gleicher Härte, die Bewertung / Eignung so unterschiedlich ausfällt?

    Zitat:

    Eigenschaften von Teakholz
    Härtegrad von ca. 1100 Janka (relativ weich)

    Eigenschaften von Nussbaumholz
    Härtegrad von ca. 1100 Janka (sehr gute mittlere Härte)

    Freundliche Grüße
    T. Wilting

    Antworten
    • Hi Thomas,
      Ich habe vermutlich einen Fehler gemacht das Teakholz falsch bewertet. (habs geändert)
      Ich schreibe die Artikel nicht an einem Tag und ab und zu schleichen sich kleine Fehler ein.

      Antworten
  2. Vielen Dank für den tollen Beitrag. Ich bin seit 20 Jahren selbstständiger Schreiner und danke für die sehr gute Zusammenfassung.
    Tip: Bei den genannten Eigenschaften von Eichenholz – wurde das Wort Nussbaumholz von oben nicht in Eichenholz geändert 🙂
    Generell hab ich mich gefragt wie es mit der Gerbsäure von Nussbaum und Eiche ausschaut. Die sollen ja antibakteriell wirken. Könnte man auch noch erwähnen. Was denken Sie zur harten Akazie? Ich hab noch Akazie gedämpft, sieht fast so toll aus wie Nussbaum. Danke für die gute Arbeit!

    Antworten
    • Danke für das Feedback.
      Ich versuche Fehler so gut es geht zu vermeiden und ab und zu gelingt es mir nicht ganz. Ich habe den Fehler jedenfalls behoben.

      Holz ist generell antibakteriell. Ich schätze Gerbsäure ist nur ein Faktor von mehreren. Aber danke, ich werde es bei Gelegenheit mal nachschauen.

      Zu ihrerer Frage: Leider bin ich kein Holzexperte wie sie es sind. Generell ist Akazie zwar nicht optimal, aber es ist auch nicht schlecht als Holz für Schneidebretter und wird häufig verwendet, weil es recht günstig ist. Ich würde vermutlich herausfinden wie hart ihr Holz ist. Wenn es nicht zu hart ist, dann sehe ich keine Probleme.

      Ich hoffe ich konnte ihnen helfen.

      Antworten
  3. Was für ein toller Beitrag.
    Moin und danke für die Hilfestellung, die mir bei meiner Auswahl der anstehenden Neuanschaffung sehr nützlich sein wird.

    Antworten
  4. Danke für den Artikel. Ich überlege mir ein Stirnholzbrett aus Eiche selbst zu bauen. Da wir noch einen altes Regal aus Eiche haben, kam mir die Idee ein Seitenteil (Wange) des Regals zu nutzen um daraus die Würfel für das Schneidbrett zu sägen. Natürlich müsste die alte Lackierung des Regals erst runtergeschliffen werden.
    Spricht da generell etwas dagegen? Oder sollte man lieber „frisches“ Holz nehmen. Ich finde den Grundsatz der Wiederverwertung ja generell sehr gut. Aber geht das auch für diesen Fall?

    Antworten
    • Von der Idee her finde ich es super. Wenn das Holz die richtigen Eigenschaften besitzt und gründlich abgeschliffen wird, würde ich sagen es spricht nichts dagegen.
      Aber ich würde vermutlich zur Sicherheit nochmal einen Fachmann fragen. Der wird dir dann eine sachkundige Antwort geben können und vielleicht noch ein paar hilfreiche Tipps.
      Einfach in Messer-, Schreiner- oder Holzforen nachfragen oder googlen.

      Antworten
  5. Hallo Zusammen..
    ich habe mir ein Buchen-Stirnschneidbrett von Butler bestellt 60x40x6
    ist das Stirnschneidbrett besser geeignet.
    kochexperte
    Mich würd deine Meinung interessieren.
    Danke
    Gruß
    Jürgen

    Antworten
    • Hi,
      das Schneidebrett bzw der Hackblock sieht auf den ersten Blick solide aus.

      Das einzige was mich persönlich stören würde, wären die fehlenden Griffmulden, da die Handhabung & Reinigung mit Griffmulden deutlich einfacher ist.

      Gruß
      Dominic

      Antworten
  6. Wir haben seit 3Jahren einfache viereckige Bambusleimholzschneidebretter von Ikea.
    Leider kann man in Läden aktuell nur Schneidebretchen mit Ösen kaufen. Trends halt.

    Solche Leimholzbretter kann man teilweise rechtgünstig zugeschnitten im Baumarkt beziehen.

    Was halten sie von Bambus?
    Was halten sie von Leimholz für Schneidebretter?
    Und was davon sie zugeschnitten im Baumarkt zu kaufen?

    Antworten
    • Bambus würde ich allenfalls für günstige Messer verwenden und wenn der Preis wichtiger ist, als die Qualität. (siehe auch Abschnitt über Bambus)
      Mit Leimholz habe ich persönlich keine als Material für Schneidebretter. Es kann OK sein, es kann sich aber auch nicht wirklich eignen.
      Wenn Sie Leimholz tatsächlich als Schneidebrett verwenden wollen, sollten Sie darauf achten, dass der Leim wasserfest & lebensmittelecht ist.

      Allerdings sehe ich persönlich keinen Grund Leimholz als Schneidebrett zu verwenden, da diese nicht viel günstiger als Längsholz-Schneidebretter sind.

      Gruß
      Dominic

      Antworten
  7. Mit Begeisterung habe ich die Vorstellung und die Eignung der verschiedenen Hölzer zur Nutzung als Schneidebrett gelesen. Bin erst seit kurzem ein „Messerfan“, und da möchte ich natürlich auch die richtigen Schneidebretter benutzen.
    Beim Härtegrad des Holzes, der in Janka angegeben wird (hatte ich noch nie gehört!), musste ich schmunzeln. Janka, genau wie mein Vorname …

    Antworten
    • Hallo Janka. 🙂
      Es freut mich, dass Ihnen/dir der Artikel gefallen hat. Ja, das richtige Holz/Schneidebrett ist entscheidend für eine lange Schnitthaltigkeit bei Messern und mindestens genauso wichtig wie ein hochwertiges Messer.
      Ich werde den Artikel bei Gelegenheit mal wieder etwas updaten, da es noch ein paar weitere geeignete Hölzer gibt, die eine Erwähnung wert sind.

      Gruß
      Dominic

      Antworten
        • Sorry für die späte Antwort.
          Ja, ich update viele meiner Artikel mit der Zeit. Entweder wenn sich etwas geändert hat oder wenn ich etwas neues zum Thema lerne. In dem Fall habe ich gelernt, dass es noch ein paar weitere sehr schöne und geeignete Holzsorten gibt.

          Falls es eine Frage war, ob ich dich benachrichtigen kann, sobald ich den Artikel geupdated habe, dann versuche ich daran zu denken. (Kann es aber nicht versprechen)

          Gruß
          Dominic

          Antworten
  8. Nicht schlimm für die späte Antwort. Sitze auch nicht permanent am PC. 🙂
    Wäre schön, wenn ich eine Benachrichtigung bekommen würde. Ist aber kein Muss. Schaue einfach sporadisch mal rein sehe nach.

    Gruß Janka

    Antworten

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