Miyabi Messer Test – 7000D Santoku Testbericht

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In diesem Testbericht gibt es alle wichtigen Informationen zum Miyabi 7000D Santoku, welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, wie es sich in der Praxis bewährt hat, für wen es geeignet ist und welche möglichen Alternativen es zu diesem Messer gibt.

Inhaltsverzeichnis

Der Hersteller Miyabi ist einer der größten japanischen Messerhersteller und gehört seit 2004 zur Zwilling Marke. Miyabi stellt sogenannte japanische Hybridmesser her, die eine Mischung aus modernen japanischen und europäischen Messern sind. D.h. Miyabi Messer sind scharf & schneidfreudig wie japanische Messer, gleichzeitig sind sie pflegeleicht und einfach zu schärfen wie europäische Messer.

Da ich mich von der Schneidleistung gerne selber überzeuge, habe ich das Miyabi 7000D Santoku gekauft und ausführlich getestet.

Produktdetails:

  • Stahl: Edelstahl (VG10 Stahlkern)
  • Härte: ~60 HRC
  • Klingenlänge: 18cm
  • Gewicht: 230g
  • Schleifwinkel: 10°
  • Schneidenwinkel: 20°
  • Griffmaterial: Holz
  • Aufgrund des D-Griffs eher für Rechtshänder geeignet

KriterienBewertung / 10
Schärfe9
Schneidfähigkeit harte Lebensmittel8,5
Schneidfähigkeit weiche Lebensmittel9
Schnitthaltigkeit8,5
Preis-Leistung7
Verarbeitung/Qualität10
Handhabung/Griff9
Einfachheit Pflege9
Bewertung als Santoku8,5 / 10
Erhältlich beiAmazon

Das Miyabi 7000D Santoku kostet z.B. bei Amazon meist um die 150-160 Euro. Meiner Meinung nach ist das Santoku für den Preis einen Tick zu teuer. Wer die Möglichkeit hat zu warten, sollte bei einem günstigeren Angebot zuschlagen.

Das Miyabi 7000D Gyuto wird vermutlich sehr ähnlich schneiden und das gibt es ab und zu bei Amazon im Angebot für unter 160 Euro, was für das Gyuto widerum ein ganz guter Preis ist.

Erster Eindruck / Qualität / Verarbeitung

Bei Zwilling Messern (aus Solingen) kommen ab und zu mal Verarbeitungsfehler vor. Dies scheint bei Miyabi Messern zum Glück nicht (so oft) der Fall zu sein und das Messer ist von vorne bis hinten ausgesprochen hochwertig verarbeitet.

Mir gefällt außerdem die Damastoptik sehr gut. Im Gegensatz zu preiswerten Messern, wurde der VG10 Stahlkern, tatsächlich 65 Lagen Stahl ummantelt. D.h. dieses Messer ist kein echtes Damastmesser und das Damastdesign ist nur für die Optik.

Schärfe & Schneidfähigkeit

Das 7000D Santoku erreicht auf einer Skala von 0-2000 einen Wert von 145. (Je niedriger der Wert, desto besser)

Bei einigen Herstellern kommt es häufiger vor, dass die Out-of-the-Box Schärfe – also die Schärfe des Messers im Neuzustand – nicht optimal ist. Dies ist beim Miyabi Santoku absolut nicht der Fall. Das Messer ist ausgesprochen scharf und spürbar schärfer viele von mir getestete Kochmesser. Vor allem weiche und mittelharte Lebensmittel lassen sich ausgesprochen gut & einfach schneiden.

Als Schneidfähigkeit bezeichnet man die Fähigkeit eines Messers durch das Schneidgut zu gleiten. Die Schneidfähigkeit ist zwar gut, aber nicht überragend. Das Messer gleitet aufgrund der dünneren Klinge spürbar besser durch Lebensmittel als ein europäisches Kochmesser, allerdings ist die Schneidfähigkeit meines Herder Santokus weiterhin leicht besser.

Dennoch ist die Schneidfähigkeit insgesamt sehr gut.

Schnitthaltigkeit

Als Schnitthaltigkeit bezeichnet man, wie lange ein Messer die Schärfe halten kann, bevor es spürbar an Schärfe verliert und nachgeschärft werden muss. Ich nutze das Messer derzeit rund 1 Woche und konnte bisher kein Nachlassen der schärfe feststellen. Ich schätze es dauert bei richtiger Handhabung und bei normalem Gebrauch im Schnitt ca. 1-2 Wochen, bevor das Messer nachgeschärft werden muss.

Somit ist die Schnitthaltigkeit in etwa 50-100% besser, als bei vielen europäischen Kochmessern.

Handhabung & Griff

Ich bin kein riesen Fan des Griffs, da ich ergonomisch geformte Griffe bevorzuge. Allerdings hat mich der Griff zu keiner Zeit gestört oder missfallen. Der Griff liegt trotzdem gut in der Hand und ist auch sehr gut für Frauenhände geeignet.

Die Balance liegt jedoch aufgrund des Metalls im Griff für Santokumesser ziemlich weit hinten.

Zum Vergleich: Bei Santokumessern ist die Balance eher mittig und bei europäischen Kochmessern ist die Balance eher grifflastig.

D-Form

miyabi messer erfahrungen griff

Die Miyabi 7000D Serie besitzt einen D-förmigen Griff, der aufgrund der D-Form etwas besser in der (rechten) Hand liegen soll. Der Vorteil ist jedoch insgesamt minimal und kaum spürbar, vor allem wenn man Messer weit vorne hält.

Durch die D-Form sind diese Messer eher für Rechtshänder ausgelegt. Linkshänder können damit zwar ebenfalls schneiden, allerdings wird dieses Messer bei Linkshändern nicht so gut in der Hand liegen.

Pflege

Das Messer ist insgesamt relativ pflegeleicht und es muss nach Gebrauch lediglich per Hand abgespült und getrocknet werden.

Schärfen & scharf halten

Die Miyabi 7000D Serie kann mit folgenden Schärfmitteln scharfgehalten werden:

  • Hochwertige Wetzstäbe (Feinzug, mit einer Härte von 62+ HRC)
  • Keramikwetzstäbe
  • Abziehleder
  • Schleifstein
  • Zwilling V-Edge

Ich würde für dieses Messer zum Schärfsen am ehesten einen feinen Keramik-Wetzstab empfehlen, wie z.B. den Wüsthof Wetzstab oder den feinen Ioxio Wetzstab auf Amazon.

Alternativ ist der Zwilling V-Edge Messerschärfer @Amazon ebenfalls eine sehr gute Wahl.

Das Messer muss dann bei richtiger Handhabung 1 mal jährlich geschliffen werden. Hierfür sollte man am besten an einen Schleifer wenden, der das Messer auf 10° pro Seite schleift.

Besonderheiten

Gute Antihafteigenschaften

Es gibt Messer, an denen fast jedes Lebensmittel haften bleibt und es gibt Messer, an denen Lebensmittel entweder überhaupt nicht haften bleiben oder sehr einfach abgehen. Beim Miyabi Santoku sind die Antifhafteigenschaften positiv aufgefallen. Viele Lebensmittel haften an diesem Messer entweder überhaupt nicht an oder nur so schwer. Das ist definitiv ein positiver Aspekt.

Gewicht

Das Miyabi 7000D Santoku ist für ein Santoku relativ schwer. Mit ca. 230g ist es praktisch so schwer wie ein europäisches Kochmesser. Ein Großteil des Gewichts steckt im Griff, sodass das 7000D Santoku ebenfalls eine sehr nach hinten verlagerte Balance hat.

Insgesamt ist dieses Santoku aufgrund der kürzeren Klinge dennoch handlicher und besser für zierliche Frauen geeignet als ein europäisches Kochmesser, wer jedoch leichte Messer bevorzugt, sollte stattdessen ein anderes Santoku kaufen.

Für wen ist dieses Messer geeignet?

  • Hobbyköchinnen & Hobbyköche

Santokus sind in erster Linie für den Heimbedarf gedacht, d.h. das Messer für Hobbyköchinnen & Hobbyköche geeignet. Die meisten Männer & Frauen werden mit diesem Messer vermutlich gut zurechtkommen, allerdings kann ich mir vorstellen, dass das Santoku für sehr kleine und zierliche Frauen zu schwer ist.

Mögliche Alternativen

tojiro santoku

Tojiro Santoku – Verglichen mit Miyabi, ist der japanische Hersteller Tojiro relativ unbekannt. Dennoch gehören Tojiro Messer unter Profis & Experten zu den besten japanischen Preis-Leistungsmessern auf dem Markt. Die Tojiro DP Serie gilt als sehr gute und einsteigerfreundliche, aber dennoch äußerst hochwertige japanische Messerserie. Wer eine Alternative zum Miyabi 7000D sucht, dann ist das Tojiro Santoku ebenfalls eine sehr gute Wahl.

Im direkten Vergleich gefällt mir das Tojiro Santoku sogar besser und kostet bei Amazon etwas mehr als 100 Euro. Somit ist es nicht nur günstiger, sondern hat auch eine bessere Schneidleistung.

miyabi evolution santoku 61fc

Miyabi Evolution Santoku (FC61) – Die Miyabi Evolution Serie ist eine der weniger Serien von Miyabi, die noch etwas günstiger ist, als die 7000D Serie. Die Evolution Serie kommt ohne viel Schnick Schnack, dafür sind diese Messer aus Pulverstahl und haben eine Härte von 61 HRC. Dadurch werden diese Messer schärfer, sind etwas einfacher zu schärfen und bleiben etwas länger scharf, als die Miyabi 7000D Serie.

Daher ist das Miyabi Evolution Santoku unter Umständen sogar die bessere Wahl zum 7000D. Das Miyabi Evolution Santoku kostet bei Amazon meist zwischen 120-150 Euro.

lignum 3

Herder Lignum 3 – Das Herder Lignum Windmühlenmesser hat etwas bessere Schneideigenschaften als das Miyabi 7000D, dafür ist es nicht so schick. Wer nach einem einfachen & rustikal aussehenden Santoku mit sehr guten Schneideigenschaften sucht, dann ist das Herder Lignum 3 ebenfalls eine sehr gute Alternative zum 7000D.

Das Herder Lignum aus Carbonstahl kostet bei Amazon in etwa so viel wie das Miyabi 7000D Sanoku.

Fazit:

Insgesamt gefällt mir das Miyabi 7000D Santoku sehr gut und es hat mir Spaß gemacht mit diesem Messer zu schneiden. Allerdings ist die Preis-Leistung bei diesem Messer nicht optimal. Man zahlt bei der 7000D Serie auch für die Damastoptik, die am Ende keinen Vorteil bei der Schneidleistung gibt.

Dennoch ist es ein ausgesprochen gutes und hochwertiges Messer und wer die Möglichkeit hat, dieses Messer für weniger als 160 Euro zu kaufen, kann damit als Hobbykoch bzw. Hobbyköchin nicht viel falsch machen. Bei Amazon gibt es beispielsweise ab und zu befristete Angebote für dieses Messer.

Nachtrag: Das Miyabi 7000D Gyuto gibt es derzeit häufiger für unter 160 Euro bei Amazon. Da die Messer höchstwahrscheinlich sehr ähnlich sind, würde ich mich danach richten, welche Preis gerade am günstigsten ist.

Dominic
Dominic

Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.

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