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Alle japanischen Messerarten & Formen + weitere Infos

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In diesem Artikel gibt es alle wichtigen Informationen zu den beliebtesten und gängigsten japanischen Messerformen, welche japanischen Messerarten für welchen Zweck geeignet sind und weitere wissenswerte Informationen zu japanischen Messern.

Inhaltsverzeichnis

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Die unterschiedlichen japanischen Messerarten

Japanische Messer zählen vor allem außerhalb Deutschlands zu den beliebtesten Messern und werden auch bei uns immer beliebter. In Japan gibt es jedoch deutlich mehr Messerarten als bei uns und viele unterschiedliche japanischen Messerformen sind häufig auf wenige Aufgaben spezialisiert.

Einige japanische Messer sind sogar so spezialisiert, dass sie nur für eine einzige Aufgabe oder ein Gericht verwendet werden. (einige japanischen Messer eignen sich z.b. nur zum Zubereiten von rohem Fisch/Sushi)

Man kann die unterschiedlichen japanischen Messertypen & Messerformen jedoch grob in vier verschiedene Gruppen einteilen:

  • Allzweckmesser
  • Messer für Gemüse
  • Messer hauptsächlich für Fisch
  • Messer hauptsächlich für Fleisch

Kurze Erklärung wichtiger japanischer Messerbegriffe

Hōchō / Bōchō – Hocho oder auch Bocho bedeutet nichts anderes als Küchenmesser.

Kurouchi Finish – Traditioneller japanischer Finish, bei dem der obere Teil der Klinge ungeschliffen verbleibt z.B. das Kiritsuke Messer weiter unten. Aufgrund des geringeren Arbeitsaufwands, sind Messer mit Kurouchi Finish meist preiswerter.

Wa – Das Beiwort „Wa“ z.B. Wa-Gyuto bedeutet, dass es sich um ein traditionelles japanisches Messer handelt, meist handgeschmiedet und mit geklebtem japanischen Holzgriff. Diese Messer sind leichter und die Balance ist mittiger.

Yo – Das Beiwort „Yo“ z.B. Yo-Gyuto bedeutet, dass es sich um ein modernes japanisches Messer handelt, oftmals maschinell gefertigt, mit durchgehendem Erl und genietetem westlichen Griff. Diese Messer sind schwerer als Messer mit Holzgriff und haben eine grifflastigere Balance.

Japanische Allzweckmesser

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Unter japanischen Messern gibt es auch Allzweckmesser. Allerdings sind japanische Allzweckmesser empfindlicher als europäische Allzweckmesser, deshalb sind europäische Allzweckmesser meist etwas vielseitiger und robuster.

Dennoch lässt sich mit japanischen Allzweckmessern der Großteil der Schneidarbeiten in der Küche bewältigen.

Gyuto

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  • Schreibweisen: Gyuto, Gyutou, Wa-Gyuto, Yo-Gyuto, Gyutoh
  • Zweck: Allzweckmesser
  • Wichtigstes japanisches Küchenmesser – Gehört in jede (japanische) Grundausstattung
  • Geeignet für: Fleisch & Fisch (ohne Knochen), Gemüse & Früchte
  • Zum Zerkleinern, Würfeln von Gemüse & zum Hacken von Kräutern
  • Klingenlänge: 180-300 mm
  • Schliff: Beidseitig (symmetrisch & asymmetrisch), in seltenen Fällen einseitiger Schliff
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 8-15° / 16-30°

Das Gyuto ist das japanische Pendant zum europäischen Kochmesser. Es ist – genau wie das Kochmesser – das wichtigste Messer in der Küche. Gyuto bedeutet so viel wie „Kuh-Schwert“, hatte in der Vergangenheit einen einseitigen Schliff und war ursprünglich zum Schneiden von (Rind)Fleisch gedacht.

Im Zuge des immer beliebter werdenden westlichen Kochmessers, wurde das Gyuto zum Allzweckmesser umkonzipiert.

Gyutos sind nicht ganz so vielseitig wie europäische Kochmesser, dennoch wird mit ihnen der Großteil der Schneidarbeiten in der Küche bewältigt. Dafür sind Gyutos deutlich schärfer & schneiden besser, als europäische Messer.

Das Gyuto eignet sich zum Schneiden von Fleisch (ohne Knochen), Gemüse & Fisch, zum Kleinhacken von Kräutern und zum Würfeln von Gemüse geeignet.

Empfehlenswerte Gyutos

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Zu beliebten japanischen Einsteigermessern zählen beispielsweise:

Ansonsten haben wir hier ein paar Gyutos getestet.

Santoku bocho

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  • Schreibweisen: Santoku bocho, Bukabocho, Santoku, Wa-Santoku, Yo-Santoku
  • Zweck: Allzweckmesser
  • Alternative zum Gyuto
  • Geeignet für: Gemüse & Früchte, Fleisch & Fisch (ohne Knochen)
  • Klingenlänge: 150-180 mm
  • Schliff: Beidseitig (symmetrisch & asymmetrisch)
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 10-15° / 20-30°
  • Besonderheiten: Eher für den Hausgebrauch & für Frauen geeignet

San Toku bedeutet „Drei Tugenden“ und ist eine Mischung aus dem Deba (Fisch), Nakiri (Gemüse) & Gyuto (Fleisch). Das Santoku wurde in den 1940er Jahren von den Japanern als Allzweckmesser für den japanischen Hausgebrauch entwickelt.

Santokus wurden als Allzweckmesser für den japanischen Hausgebrauch konzipiert und sind vor allem für Frauen interessant, weil sie kürzer, leichter und handlicher als Gyutos sind. Mit Santokus können die gleichen Aufgaben gemeistert werden, die mit Gyutos bewältigt werden können, allerdings sind Santokus aufgrund der Länge nicht so vielseitig.

Santokus können auch in Profiküchen verwendet werden, sind aufgrund der Länge eher für Privathaushalte geeignet. Daher bevorzugen Profis eher Gyutos und Hobbyköche & Frauen eher Santokus.

Empfehlenswerte Santokus

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Kiritsuke

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  • Schreibweisen: Kiritsuke (meist einseitiger Schliff), Kiritsuke-Gyuto (meist beidseitiger Schliff)
  • Zweck: Allzweckmesser
  • Alternative zum Gyuto
  • Geeignet für: Fleisch & Fisch (ohne Knochen), Gemüse & Früchte
  • Klingenlänge: 210-330 mm (beidseitig geschliffene Kiritsukes sind meist kürzer)
  • Schliff: In Japan hauptsächlich einseitig, im Westen meist beidseitig (symmetrisch & asymmetrisch)
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 8-12° / 16-24°
  • Besonderheiten: Statussymbol in Japan. Einseitig geschliffen ist es sehr schwer zu meistern und nur dem Chefkoch vorbehalten. Für beidseitig geschliffene Kiritsukes trifft dies jedoch nicht zu.

Das Kiritsuke ist ein weiteres japanisches Allzweckmesser und kann anstelle eines Gyuto verwendet werden. Die zwei Hauptunterschiede zum Gyuto sind:

  • Eine aggressivere Spitze (umgekehrte Tanto Spitze)
  • Eine etwas geradere Klingenform

Unter Kiritsuke Messern gibt es jedoch zwei wesentliche Unterschiede zu beachten:

Einseitig geschliffen – Einseitig geschliffene Kiritsukes werden hauptsächlich in Japan verkauft und erfüllen den Zweck eines Yanagiba und eines Usuba – zwei Messertypen für grundverschiedene Zwecke.

Die Anwendung eines solchen Messers erfordert besonders viel Übung & Können und ist deshalb eine Art Statussymbol in der Küche. Daher ist in Japan die Anwendung eines Kiritsukes meist nur dem Chefkoch vorbehalten.

Die Klingenlänge einseitig geschliffener Kiritsukes beträgt in der Regel zwischen 240–330 mm.

Beidseitig geschliffen – Beidseitig geschliffene Kiritsukes werden auch Kiritsuke Gyutos genannt und sind vom Anwendungsgebiet vergleichbar mit dem eines Nakiri & eines Sujihiki. Kiritsuke Gyutos werden hauptsächlich im Westen verkauft und erfüllen dieselben Aufgabengebiete eines Gyuto.

Für beidseitig geschliffene Kiritsukes wird nicht so viel Können benötigt und man muss auch kein Chefkoch sein, um dieses Küchenmesser nutzen zu können.

Die Klingenlänge beträgt in der Regel zwischen 210–270 mm.

Empfehlenswerte Kiritsuke Messer

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Im Messer Mojo Shop bieten wir derzeit noch wenige, aber dafür hochwertige Kiritsuke Messer an.

Bunka

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  • Schreibweisen: Bunka, Bunka Bocho
  • Zweck: Allzweckmesser
  • Alternative zum Santoku
  • Geeignet für: Gemüse & Früchte, Fleisch & Fisch (ohne Knochen)
  • Klingenlängen: 150-190 mm
  • Schliff: Beidseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 10-15° / 20-30°
  • Unterschied zum Santoku: unterschiedliche Spitzen (umgekehrte Tanto Spitze)

Das Bunka ist ein Allzweckmesser und ist im Grunde eine Mischung aus dem Kiritsuke und dem Santoku. Bunka Messer sind für dieselben Schneidarbeiten wie Santokus geeignet. (Gemüse, Fisch, Fleisch)

In der Vergangenheit waren Bunkas sogar genauso beliebt wie Santokus, heutzutage werden sie jedoch seltener verwendet. Bunkas und Santokus unterscheiden sich hauptsächlich in der Spitze. Das Santoku hat eine abgerundete nach unten zeigende Spitze, wohingegen das Bunka eine spitz zulaufende Spitze hat, die auch umgekehrte Tanto Spitze genannt wird.

Die Spitze kann bei Bunkas in gewissen Situationen vorteilhaft sein, wie z.B. beim Schneiden von Fleisch/Fisch oder zum Kleinschneiden von Zwiebeln.

Empfehlenswertes Bunka

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Das Tsunehisa AUS10 Tsuchime-Damascus Bunka ist ein sehr gutes, relativ preiswertes Bunka und ideal als erstes oder eines der ersten hochwertigen japanischen Küchenmesser.

Chuka Bocho / Chinesisches Kochmesser

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  • Schreibweisen: Chuka Bocho, Chai Dao, Chinesisches Kochmesser
  • Zweck: Allzweckmesser
  • Geeignet für: Hauptsächlich Gemüse & Früchte, Bedingt für Fleisch & Fisch (ohne Knochen)
  • Klingenlänge: 180-220 mm
  • Schliff: Beidseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 8-15° / 16-30°
  • Besonderheiten: Wird häufig mit Hackmesser oder Hackbeil verwechselt, eignet sich jedoch nur zum Schneiden

Das chinesische Kochmesser (jap. Chuka bocho) kommt – wie der Name schon sagt – ursprünglich nicht aus Japan, sondern aus China, wurde von den Japanern aber weiterentwickelt und verbessert.

Chinesische Kochmesser werden aufgrund des Aussehens und der Form, häufig mit Hackmessern verwechselt, wofür sie jedoch nicht geeignet sind. Sie sind deutlich leichter und dünner als Hackmesser, weshalb man mit ihnen keine Knochen zertrennen oder sonstigen schweren Aufgaben bewältigen kann.

Chinesische Kochmesser sind im Grunde Allzweckmesser, mit dem man hauptsächlich Gemüse schneidet. Sie sind aufgrund der Klingenhöhe vor allem bei großen Gemüsesorten wie z.B. großen Zwiebeln oder Kohlsorten von Vorteil, die mit niedrigeren Messern nur schwer zu Schneiden sind.

Chinesische Kochmesser sind ebenfalls zum Schneiden von Fleisch (ohne Knochen) & Fischfilet geeignet, allerdings sind die Anwendungsgebiete bei tierischen Lebensmitteln aufgrund der fehlenden Spitze begrenzt.

Vereinfacht gesagt, sind chinesische Kochmesser übergroße Nakiris, mit denen sich besonders gut große & harte Gemüsesorten mit hoher Dichte schneiden lassen.

Petty

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  • Schreibweisen: Petty
  • Zweck: Allzweckmesser für kleine Schneidarbeiten
  • Geeignet für: Gemüse & Früchte, Fleisch & Fisch (ohne Knochen) 
  • Klingenlänge: 110-165 mm
  • Schliff: Beidseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 8-15° bzw. 16-30°
  • Besonderheiten: Ergänzung zum Gyuto, zweitwichtigstes Messer in der Küche, gehört in die Grundausstattung 

Das Petty Messer ist im Grunde eine kleine Version des Gyuto. Es wird für alle kleineren Schneidarbeiten verwendet, wofür die großen Messer zu groß sind. Petty Messer erfüllen einen ähnlichen Job wie japanische Schälmesser, sind aufgrund der Länge etwas vielseitiger und werden deshalb häufiger verwendet.

Petty Messer werden hauptsächlich zum Schälen und Schneiden kleinerer Frucht-, & Gemüsesorten benutzt, können aber ebenfalls zum Schneiden und Zubereiten von knochenlosem Fleisch verwendet werden.

Das Petty Messer ist vermutlich das zweitwichtigste japanische Messer in der Küche, nach den großen Allzweckmessern wie z.B. dem Gyuto, Santoku oder Kiritsuke.

Petty Messer gehören in die japanische Messer Grundausstattung

Empfehlenswerte Pettymesser

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Japanische Messer für Gemüse

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Die traditionelle japanische Ernährung war sehr gemüselastig, daher gibt es viele verschiedene Messerformen und Messerarten, die speziell zum Schneiden von Gemüse geeignet sind.

Japanisches Schälmesser

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  • Schreibweisen: Japanische Schälmesser
  • Zweck: Gemüsemesser
  • Geeignet für: Zum Schälen von Gemüse & Früchte
  • Klingenlänge: 70-100 mm
  • Schliff: Beidseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 10-15° / 20-30°

Das japanische Schälmesser ist das Äquivalent zum europäischen Office-, Schäl-, & Tourniermesser. Es ist das kleinste japanische Messer in der Küche und die japanischen Formen sind praktisch identisch mit den europäischen Formen.

Schälmesser werden hauptsächlich zum Schälen von Früchten & Gemüse verwendet, können aber ebenfalls zum Schneiden kleiner Frucht- & Gemüsesorten benutzt werden.

Nakiri

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  • Schreibweisen: Nakiri, Wa-Nakiri
  • Zweck: Gemüsemesser
  • Geeignet für: Gemüse, besonders gut für harte Gemüsesorten mit hoher Dichte (Süßkartoffeln, Kohlgemüse, Kürbisse)
  • Klingenlänge: 160-180 mm
  • Schliff: Beidseitig, meist 50/50 (symmetrisch)
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 10-15° / 20-30°
  • Besonderheiten: Kann besonders bei einer pflanzenbasierten Ernährung oder bei häufigem Schneiden harter Gemüsesorten sinnvoll sein

Nakiri bedeutet so viel wie „Gemüse Schneider“ und wurde speziell zum Schneiden von Gemüse entwickelt. Sie gehören bereits zu den beliebtesten japanischen Messern und erfreuen sich besonders bei uns im Westen zunehmender Beliebtheit.

Nakiris sind für alle Gemüsesorten geeignet, glänzen aber speziell bei sehr harten oder großen Gemüsesorten. Mit der sehr dünn ausgeschliffenen und hohen Klinge, lassen vor sich vor allem harte Gemüsesorten wie z.B. Kürbisse, Kohlgemüse, große Zwiebeln, Süßkartoffeln etc. besonders einfach schneiden.

Wer häufig die oben genannten Lebensmittel schneidet oder sich pflanzenbasiert ernährt, dann kann ein Nakiri sehr sinnvoll sein. Das Chuka Bocho (chinesische Kochmesser) erfüllt einen ähnlichen Zweck wie das Nakiri und kann alternativ zum Nakiri verwendet werden.

Empfehlenswerte Nakiris

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Im Messer Mojo Shop bieten wir ein paar hochwertige japanische Nakiris an.

  • Das Masutani VG10 Nakiri ist beispielsweise ein sehr gutes und vergleichsweise preiswertes japanisches Nakiri und ideal als erstes hochwertiges Nakiri geeignet.

Usuba

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  • Schreibweisen: Usuba, Kamagata Usuba
  • Zweck: Gemüsemesser
  • Geeignet für: Gemüse
  • Klingenlänge: 150-180 mm
  • Schliff: Einseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel:

Usuba bedeutet so viel wie „dünne Schneide“ und ist ausschließlich zum Schneiden & Schälen von Gemüse gedacht. In der japanischen Kanto Region (rund um Tokio), hat das Usuba die typische rechteckige Form eines Nakiris. Das Kamagata Usuba wird in der Kansai Region (um Osaka) hergestellt und hat eine abgerundete, nach unten zeigende Spitze.

Die sehr dünne Schneide des Usubas erzeugt beim Schneiden besonders wenig Schaden und ist daher ideal für Frucht & Gemüsesorten geeignet, die roh serviert werden, da das Schneidgut langsamer oxidiert.

Das Usuba eignet sich aufgrund des einseitigen Schliffs außerdem besonders gut zum Schneiden & Schälen hauchdünner Scheiben. Diese Schnitttechnik wird Katsuramuki genannt.

Usubas sind aufgrund des einseitigen Schliffs nur schwer zu meistern und nicht für unerfahrene Köche geeignet. Daher werden Usubas meist von professionellen Köchen verwendet. Für den Hausgebrauch sind Nakiris besser geeignet.

Japanische Messer für Fisch

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Fisch ist in Japan deutlich beliebter als im Westen, weshalb es viele verschiedene Versionen von Debas und Yanagibas gibt. In der traditionellen japanischen Küche wurde Fisch zwar regelmäßig, aber als Beilage und in relativ geringen Mengen verspeist.

Deba

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  • Schreibweisen: Deba, Hon Deba, Ai Deba
  • Zweck: Fischmesser
  • Geeignet für: Fisch, Zerteilen von Fischgräten, Verarbeiten ganzer Fische
  • Ebenfalls geeignet für: Geflügel und kleinere Knochen mit geringer Dichte
  • Klingenlänge: 150-330 mm (meist 150-225 mm)
  • Schliff: Einseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 10-15°

Das Deba ist eine Mischung aus Hackmesser und Filetiermesser und speziell zum Verarbeiten und Filetieren von Fisch gedacht. Debas sind relativ schwer und haben einen besonders dicken Klingenrücken. Dadurch sind Debas sehr robust und man kommt damit problemlos durch Fischgräten oder kleinere Knochen.

Durch den einseitigen Schliff sind Debas besonders scharf, sodass ganzer Fisch schnell und einfach zerteilt, verarbeitet und filetiert werden kann.

Debas können außerdem zum Verarbeiten von Geflügel verwendet werden, eignen sich jedoch nicht zum Hacken oder Zerteilen dichter großer Knochen.

Yanagiba

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  • Schreibweisen: Yanagiba, Yanagi, Yanagi-ba
  • Zweck: Fischmesser
  • Geeignet für: Fischfilets, hauptsächlich für rohen Fisch/Sashimi (Sushi, Thunfisch) lange Schnitte großer Fische
  • Ebenfalls geeignet: Als Tranchiermesser für Fleisch & Steaks
  • Klingenlänge: 210-360 mm
  • Schliff: Einseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 10-12°

Yanagis gehören zu den längsten japanischen Messern und sind speziell zum Schneiden von rohen Fischfilets (Sushi) gedacht. Die sehr lange, dünne und einseitig geschliffene Klinge ist perfekt, um lange hauchdünne Scheiben zu schneiden.

Yanagis werden hauptsächlich zum Schneiden von rohem Fisch/Sashimi, Thunfisch, rohem oder geräuchertem Lachsfilet verwendet. Zusätzlich können Yanagis zum Enthäuten von Fisch oder zum Schneiden von Fleisch wie z.B. Schinken oder Steak verwendet werden.

Verwandte Messertypen des Yanagiba:

  • Takohiki – Variation des Yanagiba. Wird in der Kanto-Region (rund um Tokio) verwendet.
  • Fugoghiki – Schmaler & dünner als das Yanagiba. Wird zum Schneiden & Verarbeiten des Kugelfischs benutzt.

Japanische Messer für Fleisch

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Fleisch gab es in der traditionellen japanische Küche nur sehr selten und zu nur besonderen Anlässen. Mit zunehmender Globalisierung und Verwestlichung, wird Fleisch heutzutage deutlich häufiger gegessen, als noch vor ein paar Jahrzehnten.

Sujihiki

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  • Schreibweisen: Sujihiki
  • Zweck: Fleischmesser
  • Geeignet für: Fleisch ohne Knochen
  • Klingenlänge: 210-360 mm
  • Schliff: Beidseitig (meist asymmetrisch) & Einseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 8-12° / 16-24°

Das Sujihiki gehört – wie das Yanagi – zu den längsten Messern in der japanischen Küche. Beide Messertypen (Sujihiki & Yanagi) sind sich sehr ähnlich, das Sujihiki wird jedoch primär zum Schneiden von Fleisch verwendet.

Mit dem Sujihiki kann sowohl rohes Fleisch vorbereitet z.B. Trennen des Fetts vom Muskel, als auch fertig gegartes Fleisch zugeschnitten werden. Die Klinge ist perfekt für lange Schneidbewegungen und um das Fleisch in einer Bewegung zu schneiden.

Unterschied zum Yanagiba:

Weil die Klingenprofile so ähnlich sind, wird das Sujihiki wird häufig als moderne/westliche Version des Yanagiba gesehen. Das Yanagiba ist einseitig geschliffen und hat meist einen traditionellen (geklebten) japanischen Holzgriff. Das Sujihiki ist häufig beidseitig geschliffen und hat meist einen westlichen genieteten Griff.

Das Yanagiba ist einseitig geschliffen und hat meist einen traditionellen (geklebten) japanischen Holzgriff. Das Sujihiki ist häufig beidseitig geschliffen und hat meist einen westlichen genieteten Griff, daher wird das Sujihiki häufig als modernere/westliche Version des Yanagi bezeichnet.

Beide Messertypen können sowohl Fleisch, als auch Fisch schneiden, wobei Yanagis sehr darauf spezialisiert sind, hauchdünne Scheiben Fisch zu schneiden.

Honesuki

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  • Schreibweisen: Honesuki
  • Zweck: Ausbeinmesser
  • Geeignet für: Zum Ausbeinen & Zerlegen von Geflügel, kann Geflügelknochen durchtrennen
  • Ebenfalls geeignet für: Ausbeinen von rotem Fleisch
  • Nicht geeignet: Zum Zertrennen von Knochen mit hoher Dichte
  • Klingenlänge: 140-180 mm
  • Schliff: Beidseitig
  • Schleifwinkel/Schneidenwinkel: 10-15° / 20-30°
  • Besonderheiten: Dreieckige Klingenform, sehr ausgeprägtes Klingenende 

Das Honesuki ist das japanische Ausbeinmesser und wird hauptsächlich zum Ausbeinen und Zerlegen von Geflügel benutzt, es ist aber ebenfalls in der Lage Fisch oder rotes Fleisch zu Zerlegen.

Honesukis unterscheiden sich jedoch grundlegend von europäischen Ausbeinmessern. Europäische Ausbeinmesser sind eher dünn und leicht flexibel. Honesukis haben eine dreieckige Klingenform, sind nicht flexibel, haben einen breiteren Klingenrücken, sind deutlich robuster und sogar zum Zertrennen von Geflügelknochen geeignet.

Sonstige Messertypen: Pankiri (Brotmesser)

brotmesser

Die Erfindung des Brotmessers 1931 von Franz Güde war so bedeutsam, dass japanische Messerhersteller kurze Zeit später ebenfalls anfingen, Brotmesser mit Wellenschliff herzustellen. Das Brotmesser ist zwar kein traditionelles japanisches Messer, gehört aber vor allem in westlichen Küchen zur (japanischen) Messer-Grundausstattung, wie ich in diesem Artikel erkläre.

Das japanische Brotmesser kann, genau wie alle anderen Brotmesser, sowohl für alle Arten von Brot benutzt werden, als auch für Lebensmittel mit einer harten Schale oder Kruste, wie z.B. Kürbisse, Melonen, Ananasse oder Braten mit Kruste.

Empfehlenswerte japanische Brotmesser aka Pankiris

Das Tojiro F-737 Brotmesser ist ein ausgesprochen gutes & preiswertes japanisches Brotmesser und es war das beste Brotmesser in meinem Brotmesser Test. Es ist ab und zu bei Amazon erhältlich, ansonsten gibt es das F-737 günstig im Messer Mojo Shop.

Welche japanischen Messer braucht man?

Für Hobbyköche sind 

  • ein großes Allzweckmesser (z.B. Gyuto, Santoku, Kiritsuke)
  • ein Petty
  • und ein Pankiri (Brotmesser)

in den meisten Fällen vollkommen ausreichend.

Profiköche benötigen in der Regel

  • ein Gyuto oder Kiritsuke (210mm oder länger)
  • ein Santoku oder Nakiri (ergänzend zum Gyuto)
  • ein Petty
  • in vielen Fällen ein Brotmesser
  • ein Messer für Fisch (z.B. Deba) oder ein Hackmesser
  • ein Messer für Fleisch (z.B. Sujihiki)
  • ein Messer zum Ausbeinen (z.B. Honesuki)

Abhängig vom Betrieb, sind gegebenenfalls weitere bzw. andere Messer notwendig.

Mehr dazu in meinem Artikel Welche japanischen Messer braucht man.

Japanische Griffarten

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Japanische Griffe sind meist aus Holz und sind entweder achteckig, oval oder haben die typische westliche Griffform.

  • Traditionelle japanische Messer mit Holzgriff sind leichter und haben eine mittigere Balance.
  • Westliche Griffformen sind meistens etwas schwerer, haben eine grifflastigere Balance. Da der Griff genietet ist, ist er insgesamt robuster und widerstandsfähiger.

Welche Griffform/Griffart besser ist, ist abhängig vom Verwendungszweck, dem Messer und den individuellen Vorlieben.

Japanische Messer schärfen

Japanische Messer haben verschiedene Vor- & Nachteile. Das Schärfen ist bei japanischen Messern beispielsweise häufig deutlich aufwendiger, als bei europäischen Messern. Eine hohe Schärfe lässt sich außerdem nur erreichen, wenn man entweder in hochwertige Schärfmittel investiert oder das Schleifen auf dem Schleifstein lernt.

Hochwertige und preisgünstige japanische Messer sind z.B. in meinem Shop erhältlich.

Dominic Groblewski
Dominic Groblewski

Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.

3 Gedanken zu „Alle japanischen Messerarten & Formen + weitere Infos“

  1. Hallo,

    toller Blog! Ich habe eine Frage: Du empfiehlst ein Nakiri u.a. für Süßkartoffeln oder Kürbis. Die verarbeite ich häufiger. Nun sind diese Gemüßse eben groß und hart – mit meinem klassischen Kochmesser brauche ich viel Kraft, um eine sie erstmal grob zu zerteilen. Ich hätte da mit einem empfindlichen japanischen Messer Sorge, dass etwas ausbricht.

    Geht ein (gutes) Naikiri wirklich durch die bessere Schärfe und dünnere Klinge so viel leichter durch eine (ganze) Süßkartoffel oder einen (ganzen) Kürbis, dass man dieses Risiko nicht hat? Oder nimmt man da doch erstmal ein längeres und robusteres Messer, z. B. das Chefmesser oder, hab ich jetzt mehrfach gelesen, ein Brotmesser?

    Danke.
    – Karsten

    Antworten
    • Hi Karsten,
      gute Messer gehen generell leichter durch schwierigeres wie z.B. hartes Gemüse und gute (japanische) Bunkas, Santokus und Nakiris schneiden die genannten Gemüsesorten ähnlich, allerdings ist bei Nakiris die Klingenhöhe vorteilhaft.

      Einige Kürbisse haben eine recht dünne Schale und andere Kürbisse haben eine dickere Schale, daher empfehle ich für Kürbissorten mit dicker Schale zunächst ein Brotmesser.
      D.h. bei (großen) Gemüsesorten mit harter Schale, macht ein Brotmesser zunächst Sinn, weil es einerseits länger ist und deutlich einfacher durch eine harte Schale gelangt. Ein Nakiri schafft diese Lebensmittel in der Regel aber auch und besser als andere Messer)

      Wenn du viel Gemüse schneidest, dann ist ein Nakiri schon sinnvoll. Manche Nakiris sind recht dünn (und somit empfindlicher), daher würde ich bei dünnen Nakiris auf harte Kerne o.ä. aufpassen.

      Der Großteil meiner Ernährung ist pflanzenbasiert und das Nakiri ist eigentlich Lieblingsmesser, von daher kann ich es persönlich empfehlen.

      In meinem Shop biete ich einige hochwertige Nakiris an und hab zum Beispiel das Masutani Nakiri vor kurzem bekommen. Super Preis-Leistungsverhältnis und sehr dünn. (Produktbeschreibung ist jedoch noch nicht fertig)

      Wenn du dir ein Nakiri kaufst, dann kauf dir definitiv ein japanisches (und kein deutsches oder chinesisches). Das einzige gute deutsche Nakiri ist von R. Herder (Windmühlenmesser), allerdings ist es aus Carbonstahl und nicht überall erhältlich.

      Gruß
      Dominic

      Antworten

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